Hans-Furler-Gymnasium Oberkirch

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Ereignisse

Zeitzeugen berichten über Holocaust

Freude und Trauer, Dankbarkeit und Respekt

Schüler und Schülerinnen beschreiben die Begegnung mit Zeitzeugen des Holocaust

Aufgrund mehrerer kleiner Wunder haben Henriette Kretz und Julijana Zarchi, eine Polnisch-Ukrainerin und eine Deutsch-Litauerin jüdischer Herkunft, den Holocaust überlebt: Sie wurden als Kinder vielfach glücklich von mutigen Menschen, die teils ihr Leben dafür lassen musssten, aus jüdischen Gettos vor der Ermordung durch deutsche Nationalsozialisten gerettet. Beide wurden später Lehrerinnen, beide erzählen inzwischen ihre Lebensgeschichten vor Schülerinnen und Schülern – organisiert vom Maximilian-Kolbe-Werk, das Holocaustüberlebende in Osteuropa betreut.

Die Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen des Hans-Furler-Gymnasiums sind berührt: Freude und Trauer, Dankbarkeit und Respekt empfinden sie bei der Begegnung mit einer der beiden Zeitzeuginnen, die sich zusammen mit ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kolbe-Werks auf den Weg zu ihnen gemacht haben. Sie sind froh, das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte nicht nur aus Büchern, sondern aus persönlichen Berichten über das eigene Leiden, das Mitansehen der brutalen Vernichtung des eigenen Volkes und das nackte, einsame Überleben kennenzulernen, auch vermittels Bilder aus Fotoalben, Erinnerungen an ermordete Verwandte und Freunde. Dadurch verstehen sie Geschichte besser und können die Gefühle und Leiden der Opfer begreifen.

Dankenswerterweise haben die Zeitzeugen der Schule für zukünftige Jahrgänge Filme und Bücher über ihre Geschichte überlassen. So überreichen die Schülerinnen und Schüler den Besuchern gerne kleine Geschenke in Wort und Bild – das ist ihr künstlerischer Ausdruck zur Beschäftigung mit dem Holocaust. Die Jugendlichen betonen in ihren Reflexionen über die Begegnung, dass die Zeitzeuginnen begeisternd und warmherzig mit ihnen umgegangen sind, denn sie haben viel gelächelt und sich auf Fragen und Stellungnahmen eingelassen. Sie haben vermittelt, wie wichtig es ist, das damalige Unheil zu verarbeiten, und wie mutig es ist, dabei hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken. Auch hat beeindruckt, dass das Maximilian-Kolbe-Werk und seine Ehrenamtlichen mehrere solche Treffen an Schulen in der Ortenau ermöglicht haben. Die bald jungen Erwachsenen wollen das Anliegen der Zeitzeugen aufnehmen, in Zukunft sich dafür einzusetzen, dass ideologische Vorurteile, Diskriminierungen und Hasstiraden gegenüber irgendwie „anderen“ in unserer Gesellschaft möglichst keine Chance mehr bekommen.

Text: Dr. Markus Aronica/Foto: HFG

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