Das Hans-Furler-Gymnasium ist Partnerschule für Europa und bietet daher ein vielfältiges Angebot, um die europäische Idee zu fördern und seinen Schülerinnen und Schülern Begegnungen mit gleichaltrigen Europäern zu ermöglichen. Dazu gehört auch die Beteiligung an einem Erasmus+ - Projekt der Europäischen Union. Es hat den Titel "Rencontrer l’autre en voyageant " (Laufzeit 2016-2018).
Ausgehend von dem Zitat „Voyager sans rencontrer l’autre, ce n’est pas voyager, c’est se déplacer“ von A.D. Neel ergeben sich spannende Fragestellungen, wie z.B.: „Welche Begegnungen im Reisekontext sind bereichernd?“, „Wie geht es uns, wenn wir reisen? Begegnen wir jemandem?“, „Wie können wir dafür sorgen, dass wir Reisenden in unserem Land begegnen, dass wir also ihre Reise zu einem „voyage“ statt einem bloßen „déplacement“ machen?“.
Diese Fragen liegen der Struktur des in französischer Sprache durchgeführten Projektes „Rencontrer l’autre en voyageant“ zu Grunde: Der ersten Frage nach bereichernden Begegnungen im Rahmen von Reisen soll aus literarischer Perspektive nachgegangen werden. Die 15 bis 17-jährogen Schüler untersuchen zu diesem Zweck diverse Werke der französischen Reiseliteratur. Zweitens sollen die im Laufe des Projektes durchgeführten Reisen zu den Arbeitstreffen in den einzelnen Partnerschulen von den Schülern unter dem Aspekt „Begegnungen“ reflektiert werden. Um auch die dritte Ausgangsfrage zu bearbeiten, bietet es sich gegenwärtig an, denjenigen Menschen zu begegnen, und ihnen gegenüber integrierend zu wirken, die zu der Reise mehr oder weniger gezwungen wurden: den Flüchtlingen. An dem zweijährigen Projekt (2016-2018), das von der Europäischen Union finanziell gefördert wird, nehmen jeweils ca. 15 Schüler und 3-4 Lehrer pro Schule teil. Bei den teilnehmenden Schulen handelt es sich um allgemeinbildende Schulen der Sekundarstufe.
Neben dem Hans-Furler-Gymnasium Oberkirch nehmen das IES Virgen del Carmen aus Jaén/Spanien und das Liceo Statale Benedetto Croce aus Avezzano/Italien teil.
Alle drei Schulen bieten einen bilingualen Zug Französisch an, der zu Doppelabschluss (AbiBac, BachiBac, EsaBac) mit französischem Baccalauréat und nationaler Hochschulreife führt. In diesem speziellen Zug ist die Auseinandersetzung mit französischer Literatur und sozialwissenschaftlichen Themen in der Fremdsprache zentral. Durch die Kooperation mit ähnlichen Einrichtungen aus dem europäischen Ausland erhoffen sich die teilnehmenden Schulen wichtige Impulse zur Weiterentwicklung ihres Profils. Weiteres Ziel ist es, bei den Schülern interkulturelle (Handlungs)kompetenz zu stärken.
Im Bereich „Literatur“ wird jede Schule 3-4 literarische Werke bearbeiten und diese einerseits auf der e-twinning-Webseite im geschützten TwinSpace als auch im rahmen von Arbeitstreffen vorstellen. Angestrebt ist die Erstellung eines Projekthandbuchs zur Literatur. Im Themenblock „Flüchtlingskrise“ werden über diverse Organisationen vor Ort Begegnungen mit Flüchtlingen initiiert. Andererseits werden theoretische Hintergründe der Flüchtlingskrise von den Schülern erarbeitet und aufbereitet. Schließlich wird auf Grundlage von Unterrichtshospitationen bei den einzelnen Arbeitstreffen eine Sammlung von methodisch-didaktischen Besonderheiten des bilingualen Lernens erstellt
Text: Matthias Cleiß (Projektkoordinator für das HFG)