Hans-Furler-Gymnasium Oberkirch

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Europa-Tag am HFG

Europa-Tag am HFG: Theater und Diskussion

Anlässlich der im Mai 2014 anstehenden Wahl des Europäischen Parlamentes haben sich die drei Kandidaten Fabienne Vesper, Wolfgang Wettach und Andreas Schwab in einer Podiumsdiskussion im Forum des Hans-Furler-Gymnasiums den Fragen der Erstwähler aus dem Gymnasium gestellt.

Vor der Podiumsdiskussion der Europawahl-Kandidaten in Oberkirch lieferte ein Theaterstück einen künstlerischen Impuls zu Europa. Die Europäische Union leidet am Desinteresse seiner Bürger. Das zeigen sowohl die Wahlbeteiligungen der vergangenen Europawahlen als auch verschiedene Umfrageergebnisse. Die Europawahl am 25. Mai 2014 bietet den Europapolitikern daher einen Anlass, mit den Bürgern im Wahlkampf ins Gespräch zu kommen.

Die Stadt Oberkirch hat in Kooperation mit dem Europazentrum Baden-Württemberg sowie der Europa-Union und dem Hans-Furler-Gymnasium für die rund 160 Kursstufenschüler am HFG einen Nachmittag gestaltet, der die jungen Menschen in Kontakt mit europäischen Themen bringen und das Interesse an Europa wecken sollte.

Den Einstieg ins Thema "Europa" übernahm das Stuttgarter "Dein Theater" mit einer Inszenierung des Stücks "Dein ist mein Herz", in dem die Dame Europa aus ihrem Leben erzählte. Schauspielerin Ella Werner, in Szene gesetzt als ältere, gediegene Dame, berichtete einem imaginären Journalisten via Skype aus den Jahrhunderten seit ihrer Entführung durch Zeus, stellte im Vorbeihuschen fast sämtliche Götter der griechischen Mythologie vor und sparte nicht mit Andeutungen auf die aktuelle Europapolitik. Andeutungen allerdings, welche die 17- und 18- Jährigen im Saal oft nicht verstanden. Die Bilder, in denen Frau Europa sprach, waren zwar kreativ, für die Altersgruppe jedoch manches Mal zu abstrakt.

Konkrete Aspekte Anschaulicher wurde das Thema Europa bei der anschließenden Podiumsdiskussion mit den Kandidaten für die Europawahl. Moderatorin Sophie Passmann bemühte sich, das komplexe Thema auf konkrete Aspekte herunterzubrechen. So ließ sie die Kandidaten herausstellen, welche Entscheidungen des Europäischen Parlaments sie als bahnbrechende Erfolge bewerten.

Für den Abgeordneten Andreas Schwab (CDU) war dies die Schaffung einheitlicher Regeln für das Onlineshopping über Landesgrenzen hinweg. Fabienne Vesper, Kandidatin der SPD, sieht den Meilenstein in der Bankenunion, die ermögliche, dass eine Bank auch pleite gehen kann, und Wolfgang Wettach von den Grünen nannte die Abschaffung der horrenden Roaming-Gebühren sowie die Einführung der europäischen Bürgerinitiative.

Ein Thema, das aus dem Kreis der Schüler angesprochen wurde, war der Datenschutz. Grundlegende Punkte in der Diskussion um den Umgang mit Daten wollte der Schüler wissen, die Antworten blieben vage. Andreas Schwab stellte die Bedeutung einer einheitlichen statt nationalstaatlicher Regelung in Europa heraus, nicht aber, was eine solche Regelung beinhalten sollte. In einem waren sich die drei Kandidaten einig: in der Europapolitik könne man etwas bewegen. "In der Bundespolitik wird vieles nur umgesetzt, was im Europäischen Parlament beschlossen wurde", betonte Fabienne Vesper. Und Wolfgang Wettach stellte heraus: "In der Europapolitik geht es mehr um das Thema. Hier kann auch eine kleinere Fraktion eine Mehrheit für ein Thema organisieren."

Text: K. Reich (ARZ, 8.02.2014)

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