Hans-Furler-Gymnasium Oberkirch

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Abitur 2014

Artikel vom: 11.03.2014


Abitur 2014

Einer neuen Form der Abiturprüfung müssen sich die 70 Zwölftklässler des Hans-Furler-Gymnasiums stellen: Ihre Fremdsprachenkenntnisse werden nicht nur schriftlich abgefragt, sondern zusätzlich auch in einer mündlichen Kommunikationsprüfung. So früh ging es selten los: Fanden die Abiturprüfungen in Baden-Württemberg in den vergangenen Jahren meist Ende März oder im April statt, so müssen die 2014er-Abiturienten schon am 12. März ran. Grund: der späte Oster- und Pfingsttermin. Um die Abiturprüfungen rechtzeitig zum De-facto-Stichtag 30. Juni abschließen zu können, finden die mündlichen Prüfungen schon vor den Pfingstferien (7. bis 22. Juni) statt. Auch die schriftlichen Prüfungstermine verschieben sich dadurch nach vorn.

Noch stärker betreffen wird die 70 Abiturienten des Oberkircher Hans-Furler-Gymnasiums ein weiteres Novum: Grundlegend reformiert worden sind die schriftlichen Prüfungen in den Fremdsprachen. Dort macht sich nun die stärkere Kommunikationsorientierung im Unterricht bemerkbar. Die Prüfungszeit für die Klausur wurde zwar auf drei Stunden verkürzt, die Übersetzung von der Fremd- in die Muttersprache fällt weg; dafür erwartet die Schüler am 21. und 22. Mai eine mündliche Kommunikationsprüfung, deren Ergebnis ein Drittel der schriftlichen Note ausmacht. Eine Hürde, die ab diesem Jahr alle Abiturienten in Baden-Württemberg nehmen müssen. Dabei geht es in erster Linie um "die Fähigkeit, sich passend in einer Fremdsprache ausdrücken zu können", erläutert Volker Wacker, stellvertretender Leiter des Hans-Furler-Gymnasiums. Zwar sprechen die Schüler über Themen des Lehrplans, über Landeskunde sowie Literatur. Die Abfrage von Wissen steht dabei aber nicht im Mittelpunkt. "Die Lehrkraft stellt nicht dauernd Fragen, sondern sorgt dafür, dass möglichst nur die Schüler sprechen", erläutert Wacker. Das Gespräch, das mit einem kurzen Text, einem Bild oder einer Karikatur eingeleitet wird, dauert 15 Minuten. Die Themen sollen laut Schulleiter Peter Bechtold eine kommunikative Auseinandersetzung ermöglichen, Dialogfähigkeit und Methodenkompetenz sind gefragt. Wählen zwei Schüler eine gemeinsame Tandemprüfung, sind 20 Minuten für die gemeinsame Prüfung angesetzt. Anders als die zentral in Stuttgart formulierten schriftlichen Klausuren werden die Aufgaben der Kommunikationsprüfugen vom Fachlehrer vor Ort vorgegeben und von der Schulleitung ausgewählt. Eine interne Kommission macht die Noten. Dadurch erhöht sich der Prüfungsaufwand für die Schule, fasst Abteilungsleiter Ingo Kruse zusammen. Auch wenn es noch keine Erfahrungswerte mit den Kommunikationsprüfungen gibt: Ins kalte Wasser geworfen werden die Oberkircher Schüler offensichtlich nicht. Die Prüfungssituation wurde laut Wacker in den vergangenen zwei Jahren gezielt trainiert. Kruse ergänzt: "Die Schüler wissen seit langem Bescheid und konnten sich darauf einstellen."

5 Schülerinnen und Schüler (siehe Foto) werden gleichzeitig das deutsche und das französische Abitur ablegen. Sie schreiben außer in Französisch auch im Fach Geschichte eine Klausur in französischer Sprache. Dazu kommt dann noch eine mündliche Prüfung, die mit der Kommunikationsprüfung kombiniert wird.

Text nach: Patric König, ARZ, 11. März 2014/Foto: Wak