Hans-Furler-Gymnasium Oberkirch

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Besuch im Europarat

Artikel vom: 27.07.2013


Besuch im Europarat

„Der Europarat ist die älteste aller europäischen zwischenstaatlichen Institutionen.“ Das erfuhren die Schüler der 10a und der 10b im Europarat in Strasbourg bei einem Besuch, der das im Unterricht behandelte Thema „Europa“ mit Leben erfüllte.

Nachdem sich an diesem heißen Sommertag Schüler und Lehrer zunächst im Zentrum von Strasbourg erfrischen konnten, empfing sie das Gebäude des Europarats, gegenüber der Orangerie gelegen, mit einer angenehmen Kühle. Ein einführender Film präsentierte nicht nur die Geschichte des Europarats, sondern stellte auch deutlich die Unterschiede zwischen der Europäischen Union und dem Europarat dar. Der Europarat wurde lange vor der Europäischen Union als Friedensprojekt gegründet. Er zählt heute 47 Mitgliedsstaatent, während die Europäische Union nur 28 Mitglieder hat. So erstreckt sich das Einflussgebiet des Europarats vom Atlantik über den gesamten europäischen Kontinent einschließlich Russlands bis hin zum Pazifischen Ozean. Nur das diktatorisch regierte Weißrussland fehlt in der Liste der Mitgliedsländer. Und damit zeigt sich auch ein besonders wichtiges Anliegen des Europarats, nämlich der Schutz der Demokratie und der Menschenrechte.

Bei der Besichtigung des Plenarsaals wurde den Schülern erklärt, dass hier die Parlamentarische Versammlung des Europarats tagt, die sich aus Abgeordneten aller Parlamente der Mitgliedsländer zusammensetzt. Grenzübergreifend werden hier aktuelle Probleme wie z.B. die politische Lage in der Türkei, die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen oder Gewalt gegen Frauen diskutiert und nach Lösungen gesucht.

Eng verbunden ist der Europarat mit dem ebenfalls in Strasbourg beheimateten Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Vor diesem Gericht können die Menschen aller Mitgliedsländer des Europarats ihre Rechte einfordern. Und der Europarat kann bei Verstößen gegen die Menschenrechte Sanktionen verhängen. Außerdem werden regelmäßig Erkundungsmissionen in seinen Mitgliedsstaaten durchgeführt, um zu prüfen, ob die Demokratie ordnungsgemäß geachtet wird.

Aber die Schüler des HFG wurden nicht nur über die Aufgaben und Funktionen des Europarats aufgeklärt. Ihnen wurde auch angeboten, sich nach ihrem Abitur für ein Praktikum beim Europarat zu bewerben, was sich durch die Nähe zu Strasbourg anbieten würde. Ein gesuchtes Berufsbild wäre zum Beispiel Dolmetscher, denn bei den Sitzungen des Europarats werden die Beiträge der Redner simultan in die wichtigsten Sprachen übersetzt. So könnte die älteste europäische Institution den Schülern des HFG auch in Zukunft eine Perspektive im Berufsleben eröffnen.

Text:Ingo Kruse


Foto: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/thumb/3/38/Geb%C3%A4ude_des_Europarats_in_Stra%C3%9Fburg.jpeg/800px-Geb%C3%A4ude_des_Europarats_in_Stra%C3%9Fburg.jpeg (common free).