Hans-Furler-Gymnasium Oberkirch

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Weltladen

Artikel vom: 03.07.2013


Besuch im Weltladen Oberkirch

Was hat der faire Handel mit dem Klima zu tun - oder: was kann es heute heißen "die Erde zu bebauen und zu bewahren"? Dieser Frage sind die 5.- und 6.-Klässler nachgegangen, als sie im Rahmen des evang. Religionsunterrichts den Weltladen besuchten.

Bei den Lebensmitteln leuchtet es sofort ein, dass sie klimafreundlich sind, denn sie werden zum Großteil ökologisch angebaut, d.h. ohne giftige Pestizide und ohne klimaschädigende chemische Düngemittel. Wie ist es aber bei der Handwerkskunst? Die SchülerInnen bekamen schnell einen Blick für die attraktiven Recyclingprodukte, die es im Weltladen zu kaufen gibt. Direktrecycling nennt man das, wenn z. B. eine Tasche aus Saftpacktüten genäht wird, eine Dose aus gedrilltem Zeitschriftenpapier geformt oder eine Gießkanne aus einer großen Dose geschweißt wird, die früher Tomatensoße enthielt. Das Altmaterial muss nicht zuerst einen aufwändigen Prozess durchlaufen um in ein neues Material verwandelt zu werden, sondern wird einfach so wie es ist gereinigt und in ein neues Produkt verwandelt. Das spart Energie und Ressourcen. Und für Menschen, die fast kein Anfangskapital haben, um Materialien oder Maschinen zu kaufen, ist dies eine raffinierte Möglichkeit, in Lohn und Brot zu kommen. Auf diese Weise bekommt so mancher Abfall ein zweites attraktives Leben, Müll wird versorgt und das Beste daran: viele Menschen in Vietnam und Indien erhalten auf diese Weise einen fairen Lohn, von dem sie mit ihren Familien ein würdiges Leben führen können, ihre Kinder in die Schule schicken und eine Kranken- und Sozialversicherung abschließen können. Und wir staunen über die Kunstfertigkeit und den Ideenreichtum, der hier unserer Wegwerfmentalität entgegentritt.

Text/Foto: Irmgard Hahn, Religionslehrerin