Hans-Furler-Gymnasium Oberkirch

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Einsatz für Französischunterricht

Artikel vom: 26.06.2013


Besuch in der Direktion: Landrat Frank Scherer 2. v. l. mit Schulleiter P. Bechtold, Hauptamtsleiter H. Brüstle (2. v. r.) und Stv. Schulleiter Dr. V. Wacker
Besuch in der Direktion: Landrat Frank Scherer 2. v. l. mit Schulleiter P. Bechtold, Hauptamtsleiter H. Brüstle (2. v. r.) und Stv. Schulleiter Dr. V. Wacker

Einsatz für Französischunterricht

Landrat Frank Scherer besuchte das Hans-Furler-Gymnasium in Oberkirch. Anlass seines Besuchs war die von der Landesregierung geplante Bildungsreform. Diese sieht für Gymnasien vor, in Klasse fünf nur noch eine statt zwei Fremdsprachen anzubieten.

Fünftklässler, die ihre Gymnasiallaufbahn am Oberkircher Hans- Furler-Gymnasium beginnen, starten dort gleich mit zwei Fremdsprachen: Englisch und Französisch. Dabei können sie wählen zwischen dem normalen Englisch- und Französischangebot oder dem Paket "Englisch-Französisch Plus", das zwei zusätzliche Unterrichtsstunden Französisch vorsieht und in den bilingualen Zug führt.

Geht es nach der grün-roten Landesregierung, ist der Start am Gymnasium mit gleich zwei Fremdsprachen ab dem Jahr 2016/2017 nicht mehr möglich. Dann darf die zweite Fremdsprache erst ab der 6. Klasse eingeführt werden. Ein Vorhaben, gegen das sich die Schulleitung des HFG gemeinsam mit Landrat Scherer wehren will. Frank Scherer brachte bei seinem Besuch in der Direktion des HFG die Nachricht über einen Teilerfolg im Kampf gegen die neue Regelung der Sprachenfolge am Gymnasium mit.

Bereits im März hatte sich der Landrat in einem Schreiben an Kultusminister Andreas Stoch dafür ausgesprochen, im Grenzgebiet zu Frankreich zumindest die Wahlmöglichkeit zu erhalten, in Klasse fünf zwei Fremdsprachen zu erlernen. Das Kultusministerium antwortete, dass es an einer Lösung arbeite. Der Landrat äußerte deshalb seine Hoffnung, dass es für die Gymnasien am Oberrhein eine Ausnahmeregelung geben könnte, wie für die altsprachlichen Gymnasien, die ab Klasse fünf Latein und Englisch anbieten dürfen.

„Als Präsident des Eurodistrikts liegt mir der Ausbau der deutsch-französischen Beziehungen besonders am Herzen“, betonte Scherer. Die Grundlage für grenzüberschreitende Zusammenarbeit sei, die Sprache der Nachbarn zu verstehen. „Wir werden nicht locker lassen, bis wir es schriftlich haben, dass es für Abibac-Gymnasien die Wahlmöglichkeit gibt, auch schon in der fünften Klasse zwei Fremdsprachen zu erlernen“, sagte der stellvertretende Schulleiter und Abibac-Koordinator Dr. Volker Wacker. Ohne Ausnahmeregelung würde das Gros der Fünftklässler Englisch als erste Fremdsprache wählen und damit nicht direkt an das Grundschulfranzösisch anschließen. Diese einjährige Pause im Französischunterricht sei völlig kontraproduktiv.

Der bilinguale Zug bedeute mehr als nur eine Sprache zu erlernen, betonte Schulleiter Peter Bechtold. Mit drei französichen Partnerschulen gebe es eine intensive Zusammenarbeit, dabei entstünden Kontakte und auch Freundschaften. „Das ist der Aufbau Europas von unten“, so der Schulleiter. Landrat Frank Scherer versprach, sich weiter dafür einzusetzen, für die Schulen im Ortenaukreises eine Ausnahmeregelung zu erwirken.

„Europa vor Ort“


Nicht nur als Landrat, sondern auch in seiner Funktion als Präsident des Eurodistrikts besuchte Frank Scherer die zehnte und elfte Klasse des bilingualen Zuges am Hans-Furler-Gymnasium. Schnell muss dem Landrat dabei klar geworden sein, dass es in Sachen Öffentlichkeitsarbeit im Eurodistrikt noch einiges zu tun gibt. Nur drei von 23 Schülern hatten das Wort Eurodistrikt schon einmal gehört, erklären, was es damit genauer auf sich hat, konnte keiner. Aus erster Hand erhielten die Schüler Nachhilfe über „Europa vor Ort“.

Text/Foto: Katharina Reich, ARZ 26. Juni 2013