Hans-Furler-Gymnasium Oberkirch

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Elternprotest gegen Kürzungen durch Regierung

Artikel vom: 14.05.2013


Eltern unterstützen Ortenauer Gymnasien im Kampf gegen Stundenstreichungen durch Landesregierung - Brief an Ministerpräsident Kretschmann

Sparmaßnahmen im Bildungswesen - Reduzierung von Entlastungsstunden / Stellenabbau


Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,

rritiert und verärgert haben wir zur Kenntnis genommen, dass die Landesregierung und das Kultusministerium massive Sparmaßnahmen beabsichtigen, die die Vielfalt und die Qualität der gymnasialen Bildung und Betreuung unserer Kinder deutlich einschränken würden.

Die geplante Reduzierung von Entlastungsstunden sowie der massive Stellenabbau werden die Lehrkräfte an den Schulen des Landes arbeitsmäßig zusätzlich belasten und die Arbeitsatmosphäre deutlich verschlechtern. Die Bestrebungen zur Haushaltskonsolidierung kann nicht zu Lasten unserer Kinder und somit zu Lasten der Zukunft des Landes durchgeführt werden! Für uns Eltern ist dies mit Blick auf das Wohl und die Entwicklung unserer Kinder nicht akzeptabel.

Wir, die Unterzeichnenden, protestieren

  • gegen die Streichung von Entlastungsstunden für Zusatzaufgaben, insbesondere im Bereich der Hausaufgabenbetreuung und der Lehrerausbildung 
  • gegen die drastische Einsparung von Lehrerstellen in den nächsten Jahren!


Die Lehrerstunden sind für die Hausaufgabenbetreuung sowie die weiteren, in den letzten Jahren stetig angewachsenen Zusatzaufgaben, die die Lehrer innerhalb der Schule mit übernehmen (z. B. die Berufsorientierung an Gymnasien (BOGY), sportliche und kulturelle Schulveranstaltungen, Präventionsarbeit, Pflege der Lernmittelsammlungen etc.) dringend notwendig, um die Aufrechterhaltung der Vielseitigkeit und der Qualität des Angebots zu sichern!

Schülermentoren alleine genügen für qualitativ überzeugende Hausaufgabenbetreuung nicht! Im mit vielen diesbezüglichen Versprechungen eingeführten G8 ist Nachmittags-unterricht unvermeidbar. Daraus ergibt sich die absolute Notwendigkeit einer qualifizierten Betreuung. Die jetzigen Einsparungen sind für uns nicht nachvollziehbar, vor allem nachdem erst im letzten Schuljahr eine zusätzliche Poolstunde eingeführt wurde, die in ihrer Gesamtheit „für soziales Lernen und individuelle Förder- und Differenzierungsmaßnahmen eingesetzt werden sollen“ (sh. auch erklärtes Ziel im Koalitionsvertrag vom 09.05.2011).

Entgegen der eindeutigen Zeichensetzung der Eltern, die sich bei der Anmeldung ihrer Kinder in den 44 dem Schulversuch angeschlossenen Gymnasien in überwältigend hoher Zahl für das neunjährige Gymnasium entschieden haben, hält unsere Landesregierung an G8 fest. Dann können wir Eltern auch erwarten, dass die G8-Schulen wenigstens adäquat ausgestattet werden!

Wir protestieren entschieden gegen eine Kürzung der Anrechnungsstunden im Allgemeinen Entlastungspool! Solche Kürzungen hätten den Abbau zahlreicher Angebote für Schüler außerhalb des Pflichtunterrichts zur Folge. Dies schmälert die Möglichkeiten der Vielfalt, die Breite des Angebots und damit die Attraktivität der Schulen und führt außerdem zu einer Benachteiligung der kleineren Gymnasien im ländlichen Raum!

Wir fordern die Landesregierung und das Kultusministerium sowie die Abgeordneten des Landtages Baden-Württemberg auf, diese Beschlüsse im Hinblick auf die optimale Förderung unserer Kinder zu überprüfen und zurückzunehmen!

Unterzeichner sind u.a.

Elternbeiratsvorstände folgender Gymnasien: Gymnasium Achern, Städt. Gymnasium Ettenheim, Scheffel-Gymnasium Lahr, Max-Planck-Gymnasium Lahr, Clara-Schumann-Gymnasium Lahr, Grimmelshausen-Gymnasium Offenburg, Schiller-Gymnasium Offenburg und Hans-Furler-Gymnasium Oberkirch