Hans-Furler-Gymnasium Oberkirch

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Profilfach Sport am HFG

Artikel vom: 19.03.2013


HFG profiliert sich sportlich

Am Oberkircher Gymnasium werden starke Sportler in einem eigenen Zug gefördert / Plätze gefragt

Die Achtklässler des Oberkircher Hans-Furler-Gymnasiums konnten in diesem Schuljahr erstmals Sport als Hauptfach wählen. Möglich macht es das Sportprofil der Schule. Die Plätze sind so begehrt, dass ein Leistungstest entscheiden muss.


Läge Oberkirch in einem anderen Bundesland, dürfte sich das Hans-Furler-Gymnasium wohl als Eliteschule des Sports bezeichnen. Doch in Baden-Württemberg existiert dieser Schultyp nicht. Wohl aber gibt es in Oberkirch seit Beginn des Schuljahres ein Sportprofil, in dem die Sportler besonders gefördert werden. Die 24 Achtklässler, die sich für diesen Zug entschieden haben, erhalten von Klasse acht bis zehn drei zusätzliche Sportstunden pro Woche, so dass Zeit für eine Theoriestunde und für in der Schule eher selten praktizierte Sportarten vom Stabhochsprung bis zum Tennis, Golfen oder Mountainbiking bleibt. Gleichzeitig arbeitet das Hans-Furler-Gymnasium mit mehreren Renchtäler Vereinen zusammen, indem ausgebildete Trainer und Übungsleiter Unterricht geben bzw. die Infrastruktur der Vereine genutzt wird.

Sport wird zum Hauptfach aufgewertet: "Unsere Schüler werden schon bei der Profilwahl in ihrer individuellen Begabung gefördert", so Schulleiter Peter Bechtold. Das Profil dient nicht nur als Vorbereitung für jene Schüler, die Sport in der Oberstufe als Neigungs- und damit als Abiturprüfungsfach wählen. "Die Absolventen können nach dem Abitur alle sportlichen Wege einschlagen", beschreibt Sportlehrer Daniel Kehret. Zum Beispiel eine Ausbildung als Physiotherapeut oder ein Sportstudium.

Von der Trennung in den Sportzug und die normale Gruppe profitieren laut Kehret nicht nur die starken Sportler. Auch im normalen Sportunterricht ergebe sich eine homogenere Gruppe. Vermutungen, dass das Sportprofil vor allem Jungen anzieht, haben sich nicht bestätigt. Aktuell werden 14 Achtklässler und zehn Achtklässlerinnen gemeinsam im Sportprofil unterrichtet. Im kommenden Jahr werden die Mädchen wohl nicht nur den Ausgleich schaffen, sondern zahlenmäßig die Führung übernehmen. Darauf deuten laut Kehret jedenfalls die sportmotorischen Tests hin, die sozusagen die Qualifikation fürs Sportprofil darstellten. Jeder Siebtklässler – egal ob er sportliche Ambitionen hatte oder nicht – absolvierte dabei neun normierte Übungen vom Ausdauerlauf über Liegestützen bis hin zu Balancieraufgaben. Sie liefern die Basis für eine Rangliste. Die besten 20 haben ihren Platz im Sportprofil sicher, darüber hinaus gibt es fünf "Wildcards", welche die Sportlehrer nach anderen Kriterien, beispielsweise sozialen oder Ballspielfähigkeiten, vergeben können. Die Staffelung war nötig, weil es mehr Bewerber als Plätze gegeben hatte. Für Sport plus, eine zweistündige zusätzliche Sporteinheit ab dem zweiten Halbjahr der fünften Klasse, hatten sich pro Jahrgang 45 bis 65 Schüler entschieden.Im Sportprofil kommen jedoch nur die Sportlichsten von ihnen zum Zug. Im April erfahren sie, wer es geschafft hat.

Und was passiert mit denen, die gerne mitgemacht hätten, aber die Qualifikation nicht schafften? Sie wählen nun entweder Latein, Italienisch oder Naturwissenschaft und Technik (NWT), die drei weiteren Profile am HFG, als weiteres Hauptfach. Unliebsame Überraschungen dürften dabei eher selten sein, denn die Ergebnisse der Sporttests sind schon länger veröffentlicht worden. Daniel Kehret: "Wer einen Platz höher als 30 hatte, dem rieten wir, sich ernsthaft Gedanken über ein anders Profil zu machen."

Patric König, ARZ, 19. März 2013