Hans-Furler-Gymnasium Oberkirch

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Sanierung HFG - Schulleiter gegen Neubau

Artikel vom: 16.02.2013


Sanierung des HFG - Schulleiter Peter Bechtold gegen Neubau

Nachdem die Stadt mit der Sanierung der Realschule begonnen hat, hofft mittelfristig auch HFG-Schulleiter Peter Bechtold auf eine Erneuerung des Gymnasiumgebäudes. "Wenn sich in den nächsten drei bis fünf Jahren was bewegt, ist das okay." Schließlich sei das Gebäude noch voll funktionsfähig. Ein Neubau oder der Bau eines gemeinsamen Schulzentrums für Realschule und Gymnasium steht aus Sicht der HFG-Schulleitung nicht zur Diskussion. "Das weiß auch der Gemeinderat", ergänzt Bechtold.

Michael Braun, der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Oberkircher Gemeinderat, hatte sich nach einem Gespräch mit den Schulleitern klar gegen einen Abriss des Gymnasiumgebäudes ausgesprochen. Auch OB Matthias Braun hatte in der Sitzung des Jugendgemeinderates angedeutet, das HFG werde schrittweise saniert. Auf Anfrage konkretisierte er diese Aussage nicht, mit Verweis auf die Klausurtagung des Gemeinderates im März. Das Gremium will sich bei diesem Anlass Gedanken machen, in welcher Reihenfolge welche öffentlichen Gebäude saniert werden. Aufbauend auf diesen Ergebnissen, will Braun das Thema in Gesprächen mit Schulleitung und Jugendgemeinderat weiterbehandeln.

Bechtold erwartet ein "klares Konzept, in dem Zukunftsperspektiven erkennbar werden". Saniert werden soll vor allem aus energetischen Gründen. Undementiert im Raum stehen Baukosten von bis zu zehn Millionen Euro. Hintergrund der Klausur ist aber auch der demografische Wandel. Momentan besuchen 700 Schüler das Gymnasium, 2022 rechnet der Oberstudiendirektor mit rund 550 Fünft- bis Zwölftklässlern. Er plädiert dennoch dafür, das Schulgebäude in seiner jetzigen Größe zu erhalten. Schließlich sei die Schule in den 1970er Jahren für 500 bis 600 Schüler gebaut worden. Das Gebäude reiche momentan funktionsmäßig aus, "nicht mehr und nicht weniger". Eine Schule sei aber mehr als nur ein Gebäude, sie sei die Grundlage für die Entwicklung des Schulstandorts, sichere die Bildung junger Menschen und die Existenzgrundlage von Familien. Gleichzeitig haben sich mit der Pädagogik auch die Anforderungen an die Räume gewandelt. Eine Reaktion darauf war der Bau des Forums am HFG, in dem neben einer Mensa inklusive Veranstaltungsbühne auch Lern- und Stillarbeitsräume enthalten sind. "Wir haben damit Defizite im räumlichen Bereich gut ausgeglichen."

Neben Klassenzimmern brauche man sinnvolle Fachräume, Kommunikations-, Lern- und Aufenthaltsräume und eine zentrale, helle Mitte. "Man muss das nicht neu erfinden." Der Betrachter sei angetan von der Struktur des HFG und der Trias Forum/Sporthalle/Hauptgebäude. An der geräumigen Aula, die Raum für komplette Schulversammlungen bietet, will Bechtold festhalten, auch bei den Klassenzimmern werde man keine großen Abstriche machen. Lediglich die Verteilung der Räume könnte überdacht werden. Bei der Planung sollten Eltern, Kollegium, Stadt und Bauverwaltung gemeinsam ein Konzept erarbeiten, das dann mit Experten weiterentwickelt wird. Das sanierte Gebäude solle die Differenzierung, welche die Lehrer im Unterricht leisten, räumlich unterstützen.

Wichtig ist Peter Bechtold, dass das HFG während der Sanierung betriebsfähig bleibt – durch verkraftbare Kleinschritte bei der Sanierung statt durch den Aufbau einer Containerstadt. Ein Vorgehen, wie es die Stadt in der Vergangenheit schon in der Hauptschule und der Realschule praktiziert hatte und wie es OB Matthias Braun in der Jugendgemeinderatssitzung auch fürs HFG vorschwebt. Der weitläufige, in Trakte gegliederte Aufbau komme der Schule entgegen, so Bechtold. Am heikelsten sei es, die Fachräume während der Sanierung aufrechtzuerhalten. "Doch das ist eine lösbare Organisationsaufgabe."

Text: Patric König, ARZ 16. Februar 2013 / Foto: Wak