Hans-Furler-Gymnasium Oberkirch

Seitenbereiche

Abiturientin hilft Kindern in Südafrika

Artikel vom: 18.12.2012


Klassenzimmer ohne Stühle

Vor knapp drei Monaten sagte Sarah Harter, HFG-Abiturientin des Jahrgangs 2012, ihrer Heimat Oppenau Adieu und machte sich im Rahmen eines einjährigen Freiwilligendienstes auf nach Südafrika. Jetzt berichtet die 19-Jährige über ihre Erlebnisse und Erfahrungen.

Die Limpopo-Provinz ist die ländlichste und artenreichste Region Südafrikas, aber auch die zweitärmste des ganzen Landes. Dort unterstützt Sarah Harter die Non-Profit-Organisation "Tshega Christian Missions". Mithilfe von Spenden baute Tshega die "Lighthouse Academy", ein Kindergarten und eine Schule, in der etwa 250 Kinder im Alter von 3 bis 14 Jahren unterrichtet werden. Für viele Kinder ist die "Lighthouse Academy" die einzige Möglichkeit, überhaupt zur Schule gehen zu können.

"Die Deutschen brauchen keinen Gott, die haben ja alles.“ Dieser Satz hat sich bei Sarah Harter festgesetzt und sie leitet damit ihren Bericht aus der Ferne ein. Sarah Harter: "Es ist die Sicht eines Südafrikaners, der es gewohnt ist, die Tür zweimal abzuschließen, für den Gitter vor den Fenstern und ein Revolver unter dem Kopfkissen nicht wegzudenken sind, der mit den Folgen der Apartheid täglich konfrontiert wird und der nicht glauben kann, dass es in Deutschland ’Blumen zum Selbstschneiden’ gibt."

Dann informiert Sarah Harter über ihre Tagesarbeit: "Montags bis freitags verbringe ich jeden Tag in der Schule. Ich unterstütze die Lehrer, unterrichte selbst oder helfe im Büro mit. Seit meinem ersten Tag werde ich immer von strahlenden Gesichtern begrüßt. Viele Kinder stammen aus schwierigen sozialen Verhältnissen und freuen sich umso mehr, wenn sie Zuneigung geschenkt bekommen." Das Unterrichten werde manchmal zur richtigen Herausforderung, wenn Kinder freudestrahlend nach vorne kommen und sich an ihr festklammern.

Hohe Aidsrate


Nachmittags geht Sarah Harter dreimal die Woche nach "Fobeni Village". Das ist ein Dorf, in dem mehrere Generationen unter einem Dach wohnen, die wenigsten Familien verfügen über Strom. Es herrscht eine hohe Arbeitslosigkeit, jeder Vierte ist HIV positiv. In dem "Feeding Scheme and Homework Club", einem weiteren Projekt von Tshega, treffen sich jeden Tag Kinder aus dem Dorf und bekommen etwas zu essen. "Danach helfen wir ihnen bei den Hausaufgaben und verbringen mit ihnen den Nachmittag", berichtet Sarah Harter.

"Was mich sehr beeindruckt, ist die House of Prayer Church", so die junge Oppenauerin weiter. "Jeden Sonntag wird in einem der Klassenzimmer in der Schule ein Gottesdienst gehalten. Doch im Gegensatz zu unserer Kirche wird hier mehr gesungen, viel getanzt und vor allem gelacht. Da kommt es schon vor, dass die 80-jährige Oma eine Tanzeinlage gibt, während die Menge klatscht und grölt. Gebetet wird nicht im Stillen, nein, jeder redet laut vor sich hin."

Tshega verfügte bisher über zwei Schulgebäude mit jeweils vier Klassenzimmern. Dank eines Sponsors konnte ein drittes Schulgebäude errichtet werden. Dieses verfügt über zwei weitere Klassenzimmer und einen größeren Raum für Versammlungen, wie die "Price Giving & Graduation", die Zeugnisvergabe in der letzten Schulwoche. Sarah Harter: "Zwei neue Klassenzimmer stehen bis jetzt noch leer, doch wir benötigen für das kommende Schuljahr ab Januar Tische, Stühle, eine Pinnwand und eine Tafel."

Spendenkonto
Spenden für das Projekt »Tshega Missions« können über folgende Bankverbindung getätigt werden: Konto Nummer: 13014205; Bank: Volksbank Offenburg: Bankleitzahl: 66490000

Mehr über den Einsatz über den Freiwilligendienst von Sarah Harter gibt es im Internet unter: www.sarahinsouthafrica.jimdo.com

Sarah Harter berichtet dort in einem Tagebuch über ihre Erlebnisse. Fotos geben einen anschaulichen Eindruck von ihrem Einsatz.

Bernhard Huber, ARZ 18. Dezember 2012