Hans-Furler-Gymnasium Oberkirch

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Kein Antrag auf G9

Artikel vom: 20.11.2012


Kein G9 am HFG

Zu den Akten gelegt hat das Hans-Furler-Gymnasium das G 8 plus, bei dem die Schüler zwischen einem acht- und neunjährigen Weg zum Abitur wählen können. Das Oberkircher Modell ist unvereinbar mit den Anforderungen, die das Kultusministerium für den Schulversuch stellt.

Seit rund einem Jahr hatte das Hans-Furler-Gymnasium mit einer Alternative zum achtjährigen Gymnasium geliebäugelt. »G 8 plus« hieß das Modell, das den Schülern die Wahl ließ, ob sie nach 12 oder 13 Schuljahren Abitur machen wollten. Schulleitung und Gesamtlehrerkonferenz haben diese Pläne nun verworfen. Man sieht keine Chance auf Realisierung.

Bereits im Frühjahr stand das Gymnasium nicht auf der Liste der 22 Schulen, die das Kultusministerium für einen G9-Schulversuch ausgewählt hatte. Eine erneute Bewerbung war aber möglich. Bestanden beim ersten Anlauf noch Variationsmöglichkeiten, so hat das Kultusministerium nun die Anforderungen verschärft und das Oberkircher Modell quasi ausgeschlossen. Dort sollten sich die Schüler erst nach der siebten Klasse zwischen dem achtjährigen (G 8) und dem neunjährigen Weg zum Abitur (G 8 plus) entscheiden. Das Kultusministerium hingegen sieht vor, dass diese Entscheidung schon in Klasse vier getroffen wird. »Diese Entscheidung ist verbindlich«, heißt es in den Bestimmungen zum Schulversuch.

HFG-Schulleiter Peter Bechtold und sein Stellvertreter Dr. Volker Wacker glauben nicht, dass dies der prozessartigen Entwicklung der Schüler gerecht wird. Auf die Stuttgarter Linie einzuschwenken, kam für sie daher ebenso wenig infrage wie für das Lehrerkollegium. Bechtold: »Das ist eine Frage des pädagogischen Gewissens. Über die Schullaufbahn würde schon entschieden, bevor der Schüler überhaupt Kontakt mit der Schule hat.« Das Dehnungsjahr und die Entscheidung nach Klasse sieben hält er für unverzichtbar. Statt einen Antrag abzugeben, der keine Chance auf einen Zuschlag hat, verzichtet das HFG lieber ganz.

Ebenso wenig stand es für Bechtold und Wacker zur Debatte, ausschließlich einen neunjährigen Bildungsgang anzubieten. Bechtold: »Das würde alles ausschließen, was wir hier aufgebaut haben« – von der Mensa bis zur Ganztagsbetreuung. Die Schulleitung konzentriert sich lieber darauf, das Angebot im achtjährigen Zug weiter zu verfeinern und zu rhythmisieren.

(ARZ 20. November 2012)