Hans-Furler-Gymnasium Oberkirch

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Schülerakademie

Artikel vom: 17.09.2012


Besuch der Deutschen SchülerAkademie
„Schule in den Ferien, das ist doch verrückt.“ Kommentare dieser Art musste ich mir vor den Sommerferien 2012 wohl einige anhören. Im Zeitraum zwischen dem 5. und 14. August besuchte ich nämlich eine der Deutschen SchülerAkademien. Aber was ist eine SchülerAkademie? Das ist ein Programm zur Förderung besonders leistungsfähiger und motivierter Schülerinnen und Schüler. Das heißt, man besucht in den Ferien einen 16 - tägigen Kurs zu Themen aus den Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften auf dem Niveau der ersten Universitätssemester. Seit 1993 gibt es jährlich solche Kursangebote für Schüler, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und durch den Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft. Leider reicht die Kapazität nur für 750 Plätze im Jahr. Über die Hälfte der Bewerber kann nicht angenommen werden. Darum organisiert der Verein „Jugendbildung in Gesellschaft und Wissenschaft“ (JGW) seit 2004 zusätzliche zehntägige SchülerAkademien, von denen ich eine besuchte. Derzeit sorgt JGW so für 180 weitere Plätze pro Jahr.

Von der SchülerAkademie erfahren, habe ich von Herr Bechtold. Er schrieb für mich eine Empfehlung für die Akademie, worauf ich mich dann für einen Kurs melden konnte. Das ist der übliche Weg für die Teilnahme, es ist jedoch auch möglich sich selbst anzumelden oder bei Interesse in der Schule nachzufragen, ob diese eine Empfehlung ausstellen würde.

Ich wählte einen Kurs über Trauerspiele im Fachgebiet der Germanistik und Anglistik. Unter dem Titel „Tumulte, Tod und Trauer? – Die Tragödie als Text und Kunstform“ analysierten wir Texte von Shakespeare bis Schiller. Dabei stellten wir uns im Besonderen die Frage nach gemeinsamen Merkmalen der „Tragödie“, ihrer Gattungsgebundenheit und ihrer Veränderung im Kontext der europäischen Geistesgeschichte. Die Kurse trafen sich jeden Vormittag für 3,5 Stunden, sowie am späten Nachmittag noch einmal für 2 Stunden. Dazwischen blieb genug Zeit für so genannte „kursübergreifenden Aktivitäten“. Jeder Akademieteilnehmer kann Freizeitangebote wie zum Beispiel Sport anbieten. Daher konnte man in seiner freien Zeit zwischen den unterschiedlichsten Beschäftigungen wählen: Ob Fußball, Improvisationstheater, Sprachkurse, Fotographie oder Orchester. Für jeden Teilnehmer gab es genug Abwechslung.

Eine Schülerakademie zu besuchen, ist ein besonderes Erlebnis. Man trifft auf viele interessierte Jugendliche und freundet sich schnell mit diesen an. Deshalb habe ich mich auf von Anfang an auf der Akademie wohl gefühlt. Die intensive Kursarbeit auf Universitätsniveau stellte eine Herauforderung dar und machte zugleich durch die lockere Atmosphäre richtig Spaß. Unterrichtet wird man von Studenten, die gerade an ihrer Promotion arbeiten oder gerade ihren Abschluss beendet haben. Auf der Akademie erlebt man ein besonderes Gefühl von Gemeinschaft. Die abwechslungsreiche Freizeit, Exkursionen und Spieleabende lassen die Gruppe innerhalb der begrenzten Zeit schnell zusammenwachsen und die Atmosphäre ist überwältigend.

Sigrid Weber, Jg. 2