Hans-Furler-Gymnasium Oberkirch

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Zukunft des HFG

Artikel vom: 22.03.2012


Seit November 2011 ist Peter Bechtold der neue Direktor des Oberkircher Hans-Furler-Gymnasiums (HFG). Er trat mitten im Schuljahr die Nachfolge von Thomas Steiner an, der nach seiner Zeit an der Oberkircher Bildungseinrichtung nun im Freiburger Regierungspräsidium tätig ist. Peter Bechtold ist gebürtiger Freiburger, ist aber im Kinzigtal aufgewachsen.

„Rundblick“: Herr Bechtold, seit November 2011 sind Sie jetzt der Schulleiter am Oberkircher Hans-Furler-Gymnasium. Haben Sie schnell Fuß gefasst?

Peter Bechtold: Wer mitten im Schuljahr diese Aufgabe übernimmt, der kommt sofort in Schwung. Angesichts der freundlichen Aufnahme in die Schulgemeinschaft des Hans-Furler-Gymnasiums und die engagierte Unterstützung war es eine sehr erfreuliche Startsituation.

„Rundblick“: An einem Gymnasium, wie dem Hans-Furler-Gymnasium, herrscht ja nie Stillstand. Was sind die nächsten Aufgaben, die auf Sie warten?

Peter Bechtold: Mit der Teilnahme am Modellversuch des Landes war die erste Aufgabe schon vorgegeben. Unser „Oberkircher Modell G8+1“ trifft auf große Zustimmung und wir hoffen, dass die Entscheidung aus Stuttgart in der zweiten Runde für das Schuljahr 2013/14 den Erwartungen der Schule, der Elternschaft und des Schulträgers gerecht werden wird. Im Bereich der inneren Schulentwicklung geht es derzeit um die Grundlagen eines kontinuierlichen Evaluationskonzeptes, mit dem wir unsere Arbeit selbst bewerten und dadurch auch stets optimieren können. In der Ganztagesbetreuung wollen wir das differenzierte Fördern und Fordern-Angebot erweitern, um so durch ein differenziertes Lernangebot noch mehr auf die individuellen Lernbedürfnisse unserer Schülerinnen und Schüler eingehen zu können. In der äußeren Schulentwicklung kann ich mir die Ausgestaltung von weiteren Bildungspartnerschaften vorstellen. Außerdem habe ich hier eine Arbeitsstätte angetroffen, die dringend einer Sanierung bedarf.


„Rundblick“:
In diesen Tagen absolvieren G8 und G9 Jahrgang das schriftliche Abitur. Ist das HFG dafür gerüstet?

Peter Bechtold: Das Abitur des „doppelten“ Jahrgangs war durch ausgezeichnete organisatorische Vorbereitung durch die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Kollegium bestens garantiert. Unsere Schülerinnen und Schüler genießen Heimrecht beim schriftlichen Abitur, da wir in mehreren Prüfungsräumen mit einem erhöhten personellen Aufwand die schriftlichen Prüfungen durchführen. Der Unterrichtsalltag wird während der Prüfungs- und Korrekturphasen in diesem Jahr allerdings deutlich stärker von Änderungen betroffen sein. Wie hervorragend gerüstet unser Abi-Jahrgang ist, das werden die Ergebnisse zeigen. Ich selbst habe in meiner noch kurzen Dienstzeit einen sehr guten Eindruck von diesem Jahrgang gewonnen und erlebe mit, wie engagiert die Fachlehrer und Fachlehrerinnen die Hinführung zum Abitur betreuen. Jedenfalls freue ich mich jetzt schon auf die erste Abifeier in Oberkirch.

„Rundblick“: Mit dem Abibac, einer mathematisch/technischen Ausrichtung und dem Sportprofil ist das Bildungsangebot am Oberkircher Gymnasium bereits sehr ausdifferenziert. Sehen Sie für die Zukunft noch weitere Profilierungsmöglichkeiten?

Peter Bechtold: Die weitere Profilierung ist schon dadurch angestoßen, dass wir das differenzierte Betreuungsangebot insbesondere für die Klassen 5 bis 7 zusätzlich durch Stunden und Lehrkräfte bereichern werden. Strukturelle Differenzierung ist unser „Oberkircher Modell G8+1“, in dem auch der moderate Einstieg von Absolventen der (Werk-)Realschule mit einem neuen Fach Wirtschaft und einer neuen Fremdsprachenwahl in Klasse 11 vorgesehen ist. Daneben ist der Ausbau des Sozialcurriculums, zum Beispiel durch ein Sozialpraktikum eine Diskussion wert. Im Zentrum aller Überlegungen wird die Förderung der Lern- und Entwicklungsprozesse unserer Schülerinnen und Schüler stehen.

„Rundblick“:
Im Bereich der Bildungs- und Schulpolitik gibt es immer wieder Reformen. Wie ist Ihre Position zu G8+ und Gemeinschaftsschule?

Peter Bechtold: Ich begrüße den Modellversuch des Landes aus der Sicht des Schulstandortes Oberkirch. Das HFG präsentiert sich damit über das Renchtal hinaus als ein allgemeinbildendes Gymnasium, das in acht Jahren zum Abitur führt und damit früh alle Bildungschancen eröffnet. Die G8+1 Möglichkeit wäre eine sinnvolle Ergänzung, da hier unterschiedlichen Reife- und Lernprozessen von Jugendlichen mehr Zeit gegeben werden kann. Die vertrauensvolle Kooperation aller Schularten sowie die engagierte Unterstützung der Bildungsarbeit durch den Schulträger markieren einen attraktiven Schulstandort Oberkirch.

„Rundblick“:
Wie sehen Sie insgesamt die Zukunft der Bildungsangebote für den ländlichen Raum mit Blick auf die abnehmenden Schülerzahlen? Was für eine Art von Schule wird das Hans-Furler-Gymnasium in zehn Jahren sein?

Peter Bechtold:
Wir werden kontinuierlich darin fortfahren, junge Menschen behutsam mit den inhaltlichen und methodischen Grundlagen einer breiten Allgemeinbildung vertraut zu machen. Es wird uns stets ein Anliegen sein, die Stärken Jugendlicher zu fördern und sie auf ihrem selbstverantworteten Weg so zu begleiten, dass sie den komplexen Herausforderungen unserer Welt gewachsen sein werden. Vielleicht werden wir sogar etwas europäischer sein. Persönlich hoffe ich, dass das HFG immer eine Schule sein wird, die man morgens gerne betritt und schließlich zufriedener und reicher an Erfahrung und Begegnung wieder verlässt. Eine gute Schule bleibt ungeachtet der quantitativen Entwicklung der Ankerplatz für junge Menschen, an dem sich vielfältige Horizonte eröffnen.

Quelle: www.oberkirch.de