Hans-Furler-Gymnasium Oberkirch

„Willst du immer weiter schweifen, sieh das Gute liegt so nah’“. Ungefähr unter diesem Motto frei nach Goethe, besuchten die Elftklässlerinnen des Leistungsfachs Kunst die Ausstellung „Kunst hilft“ in der städtischen Galerie im Alten Rathaus Oberkirch, die dieses Jahr 10jähriges Jubiläum feiert. Hier, wo sie übers Jahr als Kurator*innen verschiedenen Gästen eine Ausstellungspattform bieten, veranstalten die Oberkircher Künstler*innen immer um die Weihnachtszeit eine eigene Schau. Der Erlös der verkauften Werke geht zur Hälfte an einen guten Zweck. In diesem Jahr an die Oberkircher Tafel. 
Der Künstler und Acherner Kunsterzieher Manfred Grommelt bot den Schülerinnen eine kurzweilige Führung durch die Ausstellung, wo neben seinen eigenen dokumentarischen Fotografien, bei denen er berühmte Künstlerpersönlichkeiten portraitiert und seinen Blumengemälden, Werke von Rainer Braxmaier, Gabi Steile, Werner Schmidt, Rainer Nepita und dieses Jahr zum ersten Mal auch von der jüngeren Oberkircher Malerin und Kunstlehrerin Svenja Bohnert zu sehen sind.   
Eindrücklich konnte man die zu künstlerischem Ausdruck gewordenen unterschiedlichsten Temperamente auf Papier, Leinwand oder gar auf Pizzakarton bzw. Ikea-Regalbretter gebannt sehen. Letztere Materialien liebt der ehemalige HFG-Kunstlehrer Rainer Braxmaier, der zwischen Abstraktion und figürlicher Darstellung, gemischt mit grafischen Schriftelementen, gerne in starker Gestik mit „unorthodoxen“ Materialien experimentiert. Ähnlich kraft- und temperamentvoll in rot-grünem, pastos aufgetragenem gestischem Farbenspiel sind die fast abstrakten Landschaften von Gabi Streile, auch ehemalige HFG-Kunstlehrerin. Von ihren Bildern waren einzelne Schülerinnen besonders beeindruckt.  
Daneben ein Rainer Nepita mit stets linearen, sehr verhaltenen, floralen Motiven und wunderbar feinen Radierungen. Während sich die gegenstandslose Farbfeldmalerei von Werner Schmidt den Schülerinnen vielleicht noch am wenigsten erschloss und für das fast meditative Eintauchen in einen großen, fesselnden Blaugrau-Orange-Kontrast auch zu wenig Zeit war, konnten einige Schülerinnen mit den gegenständlichen Gemälden von Svenja Bohnert am meisten anfangen. Dinge aus ihrem persönlichen Umfeld, wie z.B. ihre Kinder aber auch landschaftliche Motive verwandelt sie in feine, lasierend-pastellige Malereien. 

Es ist sehr schön, auch in einer kleinen Stadt wie Oberkirch eine solche Galerie um die Ecke zu haben, wo man Kunst von hohem Niveau erleben kann. 
Im Sommer wird der Kunstkurs dann nach Paris fahren, um den ganz großen Vätern der Moderne einen Besuch abzustatten.

Text: Due / Fotos: Due