Hans-Furler-Gymnasium Oberkirch

Wer kennt das als Mutter oder Vater nicht: Kinder, die lustlos oder überfordert zu Hause sitzen und versuchen, den Stoff für die nächste Klassenarbeit irgendwie zu wiederholen oder einfach nur Hausaufgaben für die Schule zu erledigen.

Nachdem das HFG-Kollegium sich bereits dem Thema „Lernen lernen“ in Form eines Pädagogischen Tages gewidmet hatte, wurde vom Elternbeirat und der Schulentwicklungsgruppe des HFG zu einem Vortragsabend der Akademie für Lernpädagogik eingeladen. Hier hatten nun auch die Eltern von Schülerinnen und Schülern des HFG die Möglichkeit, viele Tipps und Tricks in Form von Lernmethoden kennenzulernen, um als Eltern die Kinder beim „entspannteren Lernen“ zu unterstützen. Noch viel wichtiger: Die Eltern erfuhren viel über schulische Herausforderungen, denen die Schülerinnen und Schüler tagtäglich ausgesetzt sind.

Mit viel Witz, Fachwissen und auch eigenen Erfahrungen als Vater informierte Herr Sebastian Durst über Lernprozesse im Gehirn, selbständiges Lernen und bessere Konzentration. Auch die stressfreie Kommunikation zwischen Kindern und Eltern war ein wichtiges Thema. Unter anderem konfrontierte Herr Durst die Eltern gekonnt mit typischen Stresssituationen, um die Empathiefähigkeit der Eltern mit ihren Kindern zu stärken. So wurde beispielsweise die Effektivität der Lernmethode „Strukturierung des Lernstoffs“ experimentell unter Einbeziehung der Eltern vorgeführt.

Auch die Vereinbarung von Lernverträgen zwischen Eltern und Kindern, bei denen beide Parteien, Eltern und Kinder, ihre Wünsche und Ziele auf Augenhöhe beim Lernen zu Hause einbringen können, wurde von Herrn Durst in schlüssiger Weise dargestellt. Er betonte dabei vor allem, solche Lernverträge möglichst vor der Pubertät mit den Kindern abzuschließen, wenn also die Hormone noch nicht völlig verrücktspielen.

Dieser Vortragsabend war dabei nicht das Ende. Die Akademie für Lernpädagogik bot für die Eltern am Samstag und Sonntag noch einmal eine Online-Veranstaltung für Eltern und Kinder an. Eltern erhielten noch einmal eine Vertiefung zu diesem wichtigen Thema. Auch individuelle Fragen der Eltern wurden hier beantwortet. Die Kinder erhielten einen Extra-Link und konnten Lernmethoden kennenlernen und einüben.

„Lernen, lernen“. Ein wichtiger Beitrag, um Eltern, Kinder und auch die Lehrer dafür zu sensibilisieren, dass Lernen nicht unbedingt immer mit Frust und Stress einhergeht, sondern auch für unsere Kinder „entspannter“ erfolgen kann. Wichtig ist und bleibt die Lust der Schülerinnen und Schüler am Lernen, Selbstvertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten zu entwickeln und sie als „Lernende“ positiv zu bestärken. Dabei können die Eltern aber auch die Lehrer einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie verstehen, wie Lernprozesse im Gehirn grundsätzlich ablaufen.

Text: Maier-Schmidt

Foto: Kruse