Hans-Furler-Gymnasium Oberkirch

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Schulentwicklung

Chronik

Die Schulchronik bietet nach Themen gegliederte Rückblicke. Die Artikel stammen aus dem News-Bereich auf der Hauptseite der Homepage. Sie dient als permanente elektronische Jahresschrift.

Schulentwicklung

Latein als Profilfach

Profilfach Latein

Wie oft habe ich meinen Vater schon Sätze sagen hören wie "Das ist ja besser als wie ich dachte!" oder "Ich hab meine Jacke aufgehangen" – und da er eigentlich wenig Dialekt spricht, frage ich ihn dann oft: „Du weißt aber schon, wie es auf Hochdeutsch heißt, oder“ Und wenn er dann den Kopf schüttelt, grinse ich in mich hinein und denke: "Mit Latein wäre das nicht passiert!"

Vor fast genau drei Jahren stand ich als einigermaßen aufgeregte Siebtklässlerin vor der Qual der Profilwahl. Rückblickend kann ich nur sagen, dass für mich die Entscheidung für Latein gut und richtig war. Als dritte Fremdsprache schreitet hier der Unterricht zwar schnell voran, was für die Schüler einen nicht geringen Lernaufwand bedeutet und auch einigen Fleiß erfordert, doch gibt die Beschäftigung mit der lateinischen Sprache einem viel mehr mit auf den Weg als nur auswendig gelernte Vokabeln und Zeitformen. "Es hilft mir auch für andere Fremdsprachen und sogar für das Deutsche.", meint z.B. ein Schüler aus meiner Klasse.

Französische Vokabeln sind schneller gelernt aufgrund der Verwandtschaft mit dem Lateinischen, von dem sich vieles ableiten lässt – und zwar ohne dass es zu Verwechslungen zwischen den beiden Sprachen kommt, da Latein weder gesprochen noch geschrieben, sondern nur übersetzt wird. Letzteres mag auch für Schüler, die sich zwar gerne mit Sprache beschäftigen, aber eher Skrupel haben, eine fremde Sprache auch zu sprechen, ein wichtiges Argument sein. Darüber hinaus habe ich festgestellt, dass Latein das Auge für das Detail schärft, da manchmal ein einziger Buchstabe darüber entscheidet, wie das Wort zu übersetzen ist.

Das grammatikalische Verständnis wird gesteigert (- nicht wahr, Papa??) und der deutsche Wortschatz erweitert sich nebenbei um so manches Lehn- und Fremdwort. Erst vor kurzem kamen wir in unserer Lateingruppe darauf zu sprechen, wie Latein uns die Augen für Sprache öffnet. Beim Lesen entdeckt man Textstrukturen, die einem vorher entgangen wären, und merkt plötzlich, mit welchen Kniffen der Autor einen beeinflusst. Und im Radio hört man ganz anders auf die suggestiven Werbesprüche. Für Schüler mit geschichtlichem Interesse ist es außerdem spannend, viel über die Geschehnisse und die Lebensart im römischen Reich zu erfahren. Und die Sagenwelt liefert mitunter amüsante Erklärungen für Naturereignisse.

Mein Resümee: Eine ’tote’ Sprache lernen? – Ja, warum nicht, wenn sie so viele Fähigkeiten schult, die auch in unserer modernen Welt äußerst nützlich sind!

Sandra (Kl. 10, Schülerreporterin)

Foto: Unsere Lateiner auf Exkursion - hier in der Römerstadt Kaiseraugst (bei Basel).

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