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Sarah, Preisträgerin des Leserabe-Schreibwettbewerbs
Als Sarah D. beim Leserabe- Schreibwettbewerb für ihre Freundschaftsgeschichte „Glückspilz“ den zweiten Preis gewann, war sie neun. Inzwischen ist die vielseitig begabte Urloffenerin zehn und Schülerin am Oberkircher Hans-Furler- Gymnasium. Sie spielt Gitarre, näht Kissen und Decken, turnt beim TV Urloffen, schwimmt und klettert. Und wer Sarah bei der Preisverleihungsfeier für Kinder in der Oberkircher Mediathek aus ihrer Gewinnergeschichte „Der Glückspilz“ vorlesen gehört hat, glaubt ihr sofort, dass sie gern Theater spielt. Pantomime finde sie besonders toll. Und am liebsten seien ihr „offene Rollen“ in einem „freien Stück“, ähnlich dem, das sie mal mit ihrer Theater-AG gespielt habe.
Dieses „freie Stück“, das Schreiben einer eigenen Fantasiegeschichte ohne fremde Vorgaben, gefiel ihr auch beim Schreibwettbewerb, den der Förderverein der Mediathek Oberkirch und das Autoren-Netzwerk Ortenau-Elsass seit zehn Jahren gemeinsam ausloben. Als sie das Plakat in der Bücherei gesehen habe, sei ihr spontan etwas zum Thema „Glückspilz“ eingefallen. 2022 habe sie beim Leserabe in der Gruppe der Sechs- bis Achtjährigen einen ersten Preis zum Thema „Kein Tag wie dieser“ gewonnen. Jetzt habe sie wissen wollen, ob ihr das in der nächstälteren Gruppe erneut gelingen würde. „Ich mag Wetbewerbe und wenn ich etwas immer besser kann. Auch im Sport.“ „Cool“ findet sie, dass Sport Schulfach ist. Nach der langen Sitzerei im Unterricht könne man sich dann endlich mal wieder austoben und entspannen. Grundsätzlich geht Sarah gern zur Schule. Nur Englisch falle ihr noch nicht so leicht, meint sie. In der Grundschule habe sie vier Jahre Französisch gelernt. Im Gymnasium fehlen ihre deshalb Vorkenntnisse. „Es ist aber trotzdem zusammen mit Sport mein Lieblingsfach. Auch wenn ich es noch nicht so gut kann.“
Sport und Englisch als Lieblingsfächer. Wo bleibt da das Schreiben? „Ach, schreiben mache ich ja immer schon. Seit ich die Buchstaben kann.“ Sarah lacht. „Und am PC sowieso. Da macht mir das Programm die Rechtschreibfehler weg. Aber lesen mag ich fast noch lieber. Krimis finde ich super. Nur schreiben mag ich sie nicht. Am schnellsten fallen mir immer Fantasiegeschichten ein.“ Geschichten wie „Glückspilz“, die mit der neugierig stimmenden Frage beginnt: „Habe ich dir schon erzählt, dass meine Freundin letztens einen Glücksanhänger geschenkt bekommen hat? Und dann hatte sie ganz viel Glück, das kam so.“ Ein guter stilistischer Trick, so anzufangen und die Geschichte von hinten aufzurollen; mit der Zeit, als die Freundin noch ein Pechvogel war. Das erzeugt beim Leser Spannung. Der Clou der Geschichte ist allerdings der Schluss. Da gelingt es Sarah, es nicht ausdrücklich zu schreiben und trotzdem zu übermitteln, dass ein geschenkter und ein selbst gekaufter Glücksanhänger nicht dasselbe sind. In ihrem Text heißt es: „Jetzt wisst ihr, warum meine Freundin ganz viel Glück hat. Als ich das gesehen hatte, habe ich mir auch einen Glücksanhänger gekauft. Danach haben wir zusammen herausgefunden, dass Annas Anhänger magisch ist. Aber das“, schließt Sarah, „ist ein anderes Abenteuer.“ Und zwar eines der Art, das man von der kleinen Nachwuchsschriftstellerin am liebsten sofort lesen würde, wie die Jury des Leserabe-Schreibwettbewerbs befand.
Text: ARZ 12.01.2024 /Foto: Jäckel