Hans-Furler-Gymnasium Oberkirch

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Schulentwicklung

Chronik

Die Schulchronik bietet nach Themen gegliederte Rückblicke. Die Artikel stammen aus dem News-Bereich auf der Hauptseite der Homepage. Sie dient als permanente elektronische Jahresschrift.

Schulentwicklung

Englisch mit und ohne Französisch in Kl. 5

Neue Wege in der Sprachenfrage: Nur Englisch oder Englisch mit Französisch

Das HFG geht in der Sprachenfrage neue Wege. Ab 2014/15 können Fünftklässler wählen, ob sie wie bisher mit zwei Fremdsprachen (Englisch und Französisch) oder - neu - nur mit einer Fremdsprache (Englisch) beginnen möchten. Gleichzeitig erhalten alle Schülerinnen und Schüler mehr Unterricht in Englisch.

Vom Schuljahr 2005/06 an mussten alle Schüler des Hans-Furler-Gymnasiums schon in der fünften Klasse zwei Fremdsprachen lernen, Englisch und Französisch. Nun eröffnet ihnen die das HFG eine Wahlmöglichkeit. Die Sextaner können sich entscheiden, ob sie parallel zum Englischen auch die Sprache des Nachbarn lernen wollen (E5 F5), oder ob sie sich zunächst auf die führende Weltsprache Englisch beschränken (E5). Ab Klasse sechs sind dann so oder so beide Weltsprachen Pflicht. Die Schue will mit der Veränderung den Schülern einerseits den Beginn im Gymnasium erleichtern. Andererseits hat sich das HFG damit elegant der Sorgen entledigt, die mit Plänen der Landesregierung verbunden waren. Ab 2016 sollen die Gymnasiasten in Baden-Württemberg in Klasse fünf im Regelfall nämlich nur noch eine Fremdsprache unter Kernfachbedingungen (mit 3 Stunden) lernen. Das wird dann selbst an der Rheinschiene, wo es bei Grundschulfrasnzösisch bleiben wird, in der Regel Englisch und nicht Französisch sein.

Das neue Sprachenmodell gibt allen Schülern, die dies  möchten, die Chance, auch weiterhin ab Klasse fünf zwei Fremdsprachen unter Kernfachbedingungen lernen zu können. Schulleiter Peter Bechtold: "Wir haben genügend Schüler, die E5 F5 schaffen. Wir haben die Doppelsprache ja schon seit 10 Jahren. Weit mehr Schüler als im Landesschnitt ziehen Englisch und Französisch von Klasse 5 durch bis zum Abitur. Auf der Kursstufe müssten sie formal nur eine Fremdsprache belegen. Eine Umfrage unter den aktuellen Schülern hat ergeben, dass immerhin 50% wieder mit zwei Fremdsprachen beginnen würden."

Der stellvertretende Schulleiter und Koordinator des Spachenprogramms Dr. Volker Wacker fügt hinzu: "Wir raten auf der Basis unserer langjährigen Erfahrung durchaus dazu, die Grundschulfremdsprache 5 in Kombination mit Englisch direkt fortzusetzen. Aber es soll auf Wunsch von Eltern und Schülern auch einen anderen Einstieg geben, nur mit Englisch. Wahl- und Entscheidungsfreiheit, das ist es, was die Eltern wünschen. Schule muss flexibel sein, auf Veränderungswünsche reagieren. Wir setzen nicht auf rigide Vorgaben oder starre, gar  ideologisch verbrämte Konzepte. Wir bieten auf direktem Weg zum Abitur ein vielfältiges, sehr differenziertes  Programm mit  Angeboten, die nach individueller Neigung ausgewählt werden können. Diese Angebote sind so nur in einem allgemeinen Gymnasium realisierbar. Dr. Wacker unterstreicht noch einmal die Bedeutung des neuen Wahlangebots: "Wir gehen übrigens auch ganz andere Wege als viele Gymnasien entlang der Rheinschiene, die teilweise bereits nur noch Englisch in Klasse 5 und somit gar keine lüclenlose Fortführung der Grundschulfremdsprache Französisch mehr anbieten."

Das HFG gewinnt - so gesehen - mit der neuen Sprachenwahl ein weiteres Alleinstellungsmerkmal: Die Landesregierung ermöglicht diese Option ab 2016 nämlich nur noch altsprachlichen Gymnasien (Englisch bzw. Französisch in Kombination mit Latein) oder eben Abibac-Schulen wie dem HFG, in denen die Schüler auch die französischen Abiturprüfungen absolvieren können. Die Pläne der Regierung sahen zunächst so aus, das selbst für Abibac-Schulen in Klasse 5 ein Einstieg mit der Doppelsprache Französisch und Englisch nicht vorgesehen war. Das Hans-Furler-Gymnasium hat im Schulterschluss mit anderen Abibac-Schulen, der Stadt Oberkirch, Bildungsinstitutionen und politischen Vertretern der Ortenau eine schriftliche Erklärung des Kultusministeriums erwirkt, wonach auch Abibac-Schulen eine Sondergenehmigung für den weiteren Beginn mit zwei Fremdsprachen erhalten werden (siehe Drucksache des Landtags). Französisch wird auch nach der Bildungsreform 2015/16 an der Rheinschiene verbindliche Grundschulfremdsprache bleiben. An sehr vielen Gymnasien entlang der Rheinschiene wird es aber dann so sein, dass in Klasse 5 nur Englisch als Kernfach und Französisch höchstens  - analog zum Angebot von Realschulen -  als AG oder Brückenkurs (max. 2 Stunden) im Stundenplan verankert sind.

Die neue Sprachenwahl hat keine Auswirkung auf die bestehendene übrigen Profile. Nach wie vor können alle Schüler in Klasse 5 Sport Plus (bis zu 5 Stunden Sport) wählen, um so die Voraussetzungen für die Belegung von Sport als Kernfach in Klasse 8 bis 10 zu werben (Sportprofil). Die übrigen Profilfächer ab Klasse 8 sind weiterhin Naturwissenschaft und Technik (NwT), Latein oder Italienisch. Es können damit 3 Fremdsprachen unter Kernfachbedingungen erlernt werden. Spanisch ist als weitere Fremdsprache möglich. Hier kann - bei ausreichender Anmeldezahl - ab der Mittelstufe eine Bedarfs-AG (2 Wochenstunden) eingerichtet werden. Angemerkt sei noch, dass das HFG die einzige Schule des Landes ist, die die Kombination des bilingualen Zugs Französisch mit dem Sportprofil im Portfolio hat.

Die geänderte Sprachenfolge ist Teil des so genannte "Neuen Oberkircher Modells (NOM)". Es beinhaltet noch weitere Verbesserungen für die Schülerschaft, insbesondere einen Abbau von Pflichtpräsenzstunden am Nachmittag zugunsten von Wahlpflichtprojekten zur individuellen Komptenzförderung (IKF).  Der Einstieg hier erfolgt ebenfalls im nächsten Schuljahr, und zwar dann in Klasse 8.

Die Schule hat sich zum Ziel gesetzt, das achtjährige Gymnasium noch besser mit dem Leben in Familien und Vereinen in Einklang zu bringen. In Normalzug haben die Schüler bislang in Klasse 5 keinen Nachmittagsunterricht. In Klasse 6 ist schon jetzt nur einmal am Nachmittag Schule. In Zukunft könnte es so sein, dass auch in Klasse 7 und 8 im Normalzug nur einmal am Nachmittag Unterricht ist. In Klasse 9 und 10 dann maximal an 2 Nachmittagen. Die Pflichtpräsenz am Nachmittag ähnelt dann jener, wie sie im neunjährigen Gymnasium üblich war. Auch dort hatten HFG-Schüler auf der Mittelstufe häufig mindestens einmal am Nachmittag Unterricht.

Das "Neue Oberkircher Modell" erlaubt auch den Ausbau des offenen und kostenlose Ganztagesangebot durch zusätzliche Arbeitsgemeinschaften sowie Lehrerstunden für die individuelle Betreuung umd Förderung. "Natürlich", so Dr. Wacker "bekommen wir die Stunden für diese Angebote nicht von der Schulbehörde. Diese hat ja bekanntlich Anrechnungsstunden trotz massiver, unter anderem von der Elternvertretung des HFG initierter Proteste drastisch gekürzt und die Vergütung für die Hausaufgabenbetreuung ersatzlos gestrichen. Wir nutzen aber die uns noch verbleibenden Verfügungsstunden aus der Zeit der Einrichtung des achtjährigen Gymnasium in Zukunft stärker für Angebote der individuellen Förderung. Noch mehr Möglichkeiten würden sich natürlich ergeben, wäre es im gymnasialen Bereich nicht zu den bekannten Kürzungen und Verlagerungen von Ressourcen gekommen."

Die Schüler der aktuellen Klasse 7 werden rechzeitig über das "IKF-Projekt" informiert.

Text: Red. HFG - nach Artikel von Patric König, ARZ 26.10.2013 / Foto: Archiv HFG

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