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Artikel vom: 22.01.2014
Skilandheim Melchsee: Ab, auf die Piste!
Die siebten Klassen im Landschulheim Melchsee-Frutt, ein kleiner Skiort auf einer Hochalp im Kanton Obwalden in der Zentralschweiz: Eine intensivere Gruppenerfahrung als das traditionelle Skischullandheim hier in den Berghütten "Schiihuis" und "Bergfrieden" in Mitten des Skigebiets erleben die Schüler wohl kaum in ihrer gesamten Schullaufbahn.
Busse werden fast bis zum Bersten mit Reisetaschen, Verpflegung für eine Woche, Skiern und Menschen vollgepackt. In Stöckalp, am Fuß des Bergmassivs angekommen, wird alles in Lastengondeln verladen und auf 1920 m befördert. Höhenängste müssen überwunden werden, ein Seil über dem zugefrorenen Melchsee zieht alle Richtung Hütte. Das Bergpanorama, liebliche Hügel und schroffe Felsen, ist überwältigend bei strahlendem Sonnenschein.
Mehr Schnee könnte da sein, drei Tage später sollte er dann kommen
Das Gepäck erreicht sein Ziel mit dem Pistenbulli, dann müssen alle mit anpacken, zum Abladen. Für manche beginnt sofort der Ernst des Lebens: Das erste Mal auf Skiern stehen, mutig sein, stürzen, wieder aufstehen, wieder umfallen und abends müde ins Bett fallen. Sich vom Anfänger-"Pizzastil" zu eleganten "Pommes-Schwüngen" hocharbeiten, sich gegenseitig helfen, aufeinander warten, von geduldigen Oberstufenschülern in die hohen Künste des Skifahrens eingeweiht werden.
Ein Tag lang fahren alle im Schneegestöber, ohne Sicht, nur nach Gefühl, so lernt man es am Besten! Jeden Tag sorgen fürsorgliche Eltern reichlich und lecker für das leibliche Wohl. Beim Küchendienst besteht Gelegenheit, abspülen zu lernen und seine soziale Ader zu entdecken. Täglich gibt’s Obstsalat zu schneiden und zu genießen. Ist das Brot zu Ende, wird eben Kuchen gegessen. Schneeballschlachten werden gegen die Nachbarklasse ausgetragen, Schneeskulpturen gebaut. Schlittenfahren, eine Fackelwanderung in mondklarer Nacht und zum Abschluss ein Slalomrennen.
Ein Leben ohne Fernsehen und soziale Netzwerke ist möglich und eigentlich gar nicht schlecht! Verrückte Spieleabende, nach denen man müde und glücklich ins Bett fällt. Schlafen bis morgens zum Frühsport... Anflüge von Heimweh überwinden. Bei Stürzen mit Verletzungen einen kühlen Kopf bewahren. Das alles klappt harmonisch und ganz ohne Hüttenkoller. Im Handumdrehen ist die Woche schon wieder um, dann geht alles rückwärts den Berg hinunter. Danke an alle begleitenden Mütter und Väter, Oberstufenschüler, Lehrerinnen und Lehrer!
Foto/Text: Irmela Dübbers