Leben in der DDR
Im Ethikunterricht der J1 befasste sich mit verschiedenen Freiheitskonzepten – politischer, gesellschaftlicher und persönlicher Freiheit sowie der Frage, welche Bedingungen Freiheit überhaupt ermöglichen. Im Rahmen dieser Unterrichtsreihe konnten zwei Zeitzeuginnen, Simone Andres und Katrin Fröhlich, zu einem Gespräch eingeladen werden. Eine Unterrichtsstunde lang berichteten beide eindrücklich über ihr Leben in der DDR – eine Zeit, in der, wie Simone Andres sagt, versucht wurde, „uns das Denken zu nehmen“. Die Beiden erzählten, welche Formen von Freiheit sie dennoch erlebten, etwa in der Natur, und wo sie Unfreiheit besonders spürten, zum Beispiel in der Schule. Eine freie Berufswahl war nur eingeschränkt möglich (das Studieren war nur Regimetreuen möglich), ebenso das Reisen in andere (Bundes-)Länder. Bei Missachtung der Regeln drohten empfindliche Strafen. „Der Mensch ist ein soziales Wesen, und wenn du aus der Gruppe ausgeschlossen wirst, das ist das Schlimmste, was einem Kind passieren kann“, betonte Simone Andres.
Zum Abschluss richteten beide Zeitzeuginnen eindrückliche Worte an die Schülerinnen und Schüler. Katrin Föhlich wünschte ihnen vor allem, „die Freiheit, die ihr habt, zu schätzen“. Auch die Bedeutung Europas sei nicht selbstverständlich und die dadurch garantierten Werte müssen geschützt werden: „Ich wünsche euch, dass ihr das schafft, das starke Europa zu schützen. Ich wünsche euch, dass ihr immer die Möglichkeit haben werdet, eure Meinungsfreiheit zu erhalten.“ Der Besuch bot der Lerngruppe einen authentischen Einblick in gelebte Geschichte und machte die theoretischen Freiheitskonzepte des Unterrichts auf besonders eindrucksvolle Weise erfahrbar. Ein besonderer Dank gilt den beiden Gästen für ihre Zeit und ihre Offenheit.