Hans-Furler-Gymnasium Oberkirch

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Tag der offenen Tür 2016

Artikel vom: 27.09.2015


HFG zeigte gymnasiale Vielfalt

Tag der offenen Tür für Viertklässler der Region und deren Eltern – Informationen und Mitmachstationen

Knapp einen Monat vor der Anmeldung zur Klasse 5 ermöglichte das Hans-Furler-Gymnasium in Form eines Tags der offenen Tür Grundschülerinnen und -schülern der Klasse 4 und deren Eltern umfassende Einblicke in seine Räumlichkeiten und Programme. Schulleitung, Lehrkräfte, SMV, Eltern und Freundeskreis informierten gemeinsam über die vielfältigen Angebote des einzigen Gymnasiums im Schulberatungsraum Renchtal/Appenweier.

Für die kommenden Sextaner standen spannende und abwechslungsreiche Mitmachstationen auf dem Programm. Einlagen der Big Band und des Orchesters, Kaffee und Kuchen, serviert von der Jahrgangsstufe 1, sowie ein abschließender Mittagstisch in der schuleigenen Mensa sorgten für einen runden Familientag. Unterschiedliche Themen- und Fachbereiche luden die jungen Schülerinnen und Schüler zu einer interessanten und lehrreichen Erkundungstour durch das gut besuchte HFG ein. Die Orientierung fiel den jungen Gästen leicht. Lotsen aus der Mittelstufe standen helfend bereit.

Chancen nutzen

Direktor Peter Bechtold informierte im großen GTB-Raum die Elternschaft über die vielfältigen Angebote und Akzente der Schule. Er hob dabei die Bedeutung des Gymnasiums als solide und verlässliche Säule in einer seit vier Jahren stark im Umbruch befindlichen Schullandschaft hervor. Bechtold machte vor allem Eltern, die trotz vorhandener gymnasialer Empfehlung für ihr Kind zwischen der ersten Säule (Gymnasium) und der zweiten Säule (Realschule bzw. Gemeinschaftsschule) zögern, Mut, ihrem Kind die einmalige Lebenschance zu geben, das Abitur ohne Schulortswechsel auf direktem Weg anzustreben. Sie sollten sich dabei auch durch nachträgliche mündliche Relativierungen einer vorhandenen gymnasialen Empfehlungen nicht irritieren lassen, sondern ihrem Kind das Gymnasium zutrauen und dem HFG und seiner Begleit- und Übergangskultur in den Klassen 5 und 6 vertrauen. Bei der Schulwahl sollten sich Eltern auch von Bildern und Vorstellungen aus der eigenen Schulzeit lösen. Die schulische Wirklichkeit des Jahres 2016 hat mit jener vor 20 Jahren und darüberhinaus nicht mehr viel zu tun. Das Gymnasium ist inzwischen auch im Renchtal statistisch eine der beiden Regelschulen. Zur Zeit der Großeltern- und Elterngeneration der heutigen Schüler war die Hauptschule die Regelschule. Nur knapp 20% einer Altersklasse gingen im Renchtal aufs Gymnasium. Heute sind es im Einzugsgebiet knapp 40% und in größeren Städten des Landes 60%. Im Prinzip laufe, so Bechtold, das Schulsystem darauf hinaus, dass die Hälfte eines Jahrgangs aufs Gymnasium gehe und die andere Hälfte auf die zweite Säule, die sich immer mehr im Land als ein Angebot aus Realschule und Gemeinschaftsschule abzeichnet. Die gestiegene Übergangsquote für das Gymnasium hat dabei am HFG nicht zu einer höheren Quote von Nicht-Versetzungen geführt. Im Gegenteil: die Quote liegt weit unter dem Landesschnitt und ist deutlich niedriger als vor 30 oder 40 Jahren.

Echte versus fiktive Gymnasien

Bechtold grenzte zudem das HFG inhaltlich als allgemeinbildendes Gymnasium von anderen Schulformen, die mit der Mittleren Reife enden, klar ab. Allein das allgemeinbildende Gymnasium bietet einen geschlossenen gymnasialen Bildungsgang. Nur an einem allgemeinbildenden Gymnasium wie dem HFG wird in den Klassen auf dem Weg von Klasse 5 bis in die Kursstufe kontinuierlich und ausschließlich nach einem gymnasialen Bildungsplan unterrichtet. Und das gilt auch zukünftig in der Periode des neuen Bildungsplans 2016. Das HFG sei damit ein normales, "reales" G8, bodenständig und mit ersichtlich sehr guter Abschlussqualität. Weder im Renchtal noch anderswo in Baden-Württemberg gebe es so etwas wie G9-Gymnasien aus einem nicht-gymnasialen Unterbau (Kl. 5 bis 10) und einer gymnasialen Oberstufe (Kl. 11-13). Solche Konstrukte seien rein "fiktiv" und täuschten über das dort im "Unterbau" vermittelte, nicht-gymnasiale Bildungsprogramm hinweg.

Letztlich, so resümierte Bechtold, stünden die Eltern vor einer doppelten Entscheidung: Zum einen wählten sie den richtigen Schultyp für ihr Kind: entweder das Gymnasium oder eine Schule für alle Schülerinnen und Schüler, die nicht das Gymnasium besuchen. Und zum anderen: das passende Gymnasium im Einzugsbereich.

Vielfältige Profile

Bechtolds Stellvertreter, Dr. Volker Wacker, stellte dem Plenum und dann vielen Eltern in Gruppengesprächen die Sonderprofile der Schule, den Sportzug und das bilinguale Französischangebot vor. Besonders hervorgehoben wurden auch Programme und Projekte zur Förderung der naturwissenschaftlichen und technischen Bildung. Das HFG zählt seit 2 Jahren zu den so genannten "MINT-freundlichen" Schulen des Landes. MINT steht für "Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik". Stefanie Marzullo, Leiterin der Ganztagesbetreuung, präsentierte das flexible kostenlose Programm der Nachmittagsgestaltung . Für Schülerinnen und Schüler, die in Klasse 5 nach dem täglichen Unterrichtsende um 12 Uhr 55 schulisch betreut werden, gibt es diverse Angebote. Dazu zählen Lernzeiten mit dem Klassenlehrer, freiwillige Intensivierungsstunden mit Fachlehrern, verschiedene Formen der Hausaufgabenbetreuung durch Lehrer/innen und ältere Schüler/innen, Arbeitsgemeinschaften, Clubs sowie spielerische und sportliche Aktivitäten. Auf großes Interesse stieß bei der Elternschaft das schuleigene Programm des HFG zur individuellen Fach- und Lernförderung in Kernfächern.

Zahlreiche Nachfragen gab es auch hinsichtlich des geplanten Umbaus der Schule. Konkret erkundigten sich Eltern nach dem Stand der Planungen für das Musik-Forum. Schulleiter Peter Bechtold erläuterte in diesem Zusammenhang die bestehende Angebote im musischen Bereich und gab einen Einblick in die Chancen, die sich aus dem Konzept des Musik-Forums für die weitere Profilierung der Schule im Bereich der Musik ergeben.

Wichtige Informationen erhielten die Eltern der Klasse 4 auch von Schulsozialarbeiterin Hannah Bier, die seit September 2015 am Hans-Furler-Gymnasium wirkt. Der Infotag endete traditionell im Forum mit der Verleihung der Preise an die Gewinner der Mitmachrallye. Die Schulleitung des HFG schloss mit der Einladung, bei weiteren Fragen gerne über das Schulsekretariat individuelle Gesprächstermine zu vereinbaren.

Text: Wak/Foto: HFG