Hans-Furler-Gymnasium Oberkirch

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Schiedsrichter und BOGY-Praktikant

Artikel vom: 01.11.2017


Schiedsrichter und BOGY-Praktikant

Ich habe bereits mit fünf Jahren meine Liebe zum Fußball entdeckt und schon in der G-Jugend angefangen, Fußball zu spielen. Mir macht es großen Spaß, zusammen mit meinen Freunden unter der Woche zu trainieren und am Wochenende die Spiele zu absolvieren. In der Saison 2014/2015 hatten wir in der D-Jugend ein Pokalspiel, das durch einen Heimschiedsrichter der gegnerischen Mannschaft geleitet werden musste, da der offizielle Schiri nicht zum Spiel erschienen ist. Wir haben uns nach dem Spiel ungerecht behandelt gefühlt, da wir dieses Spiel durch einen Treffer in der 5. Minute der Nachspielzeit, die unserer Meinung nach viel zu lange war, verloren haben.

Nachdem ich ein Jahr später vom Vorstand des SV Nesselried gefragt wurde, ob ich Schiedsrichter werden wolle habe ich sofort »Ja« gesagt, da ich ein Jahr zuvor selbst erlebt habe, wie wichtig es ist, dass es genügend Schiedsrichter im Fußball gibt. Denn wenn es in Zukunft nicht genügend Unparteiische gibt, wird es zur Regel, dass Eltern, Trainer und Betreuer die Spiele leiten, obwohl diese nicht alle Regeln des Fußballs kennen, da es viel mehr Regeln gibt, als es der Zuschauer oder auch Trainer vermuten mag. Ich habe mich daraufhin zu dem Neulingslehrgang der Schiedsrichtervereinigung Offenburg in Gengenbach im Jahr 2016 angemeldet. Bei diesem gab es vier Termine, drei davon waren wöchentlich, immer am Samstagmorgen gewesen. Bei diesen Terminen wurden die Regeln zuerst theoretisch und daraufhin anhand von Videomaterial nochmals praktisch erklärt. Beim vierten und letzten Termin musste jeder Schiedsrichteranwärter eine schriftliche Prüfung und eine Laufleistung erbringen. Danach wurde noch auf dem Sportplatz des SV Gengenbach das Laufspiel des Schiedsrichters auf dem Feld bei verschiedenen Spielsituationen erklärt. Nachdem ich diese Prüfung bestanden habe, war ich nun offizieller Schiedsrichter und durfte Fußballspiele bei den Jungs bis zur C-Junioren-Bezirksliga sowie bei den Damen bis zu der B-Juniorinnen-Bezirksliga leiten.

Bei den ersten fünf Spielen bekommt jeder Schiedsrichterneuling einen Betreuer, der hilft, die Spielleitung zu verbessern, indem er nach dem Spiel mit dem Schiedsrichter auf die Fehler eingeht und erklärt, wie man diese verbessern kann. Neben den Spielen auf dem Platz muss jeder Schiedsrichter einmal im Monat den Lehrabend besuchen. In diesem treffen sich alle Schiris aus einer Gruppe, in meinem Fall die Renchtal-Gruppe, um ihre Erfahrungen zu teilen. Außerdem wird dabei ein Referat zu einem bestimmten Thema wie zum Beispiel der Persönlichkeit des Schiedsrichters, dem Lauf- und Stellungsspiel oder auch dem Pfiff gehalten. In jedem Regelabend werden auch Regelfragen beantwortet. Einmal jährlich muss jeder Schiedsrichter eine schriftliche Prüfung sowie eine Laufprüfung ablegen. Ich persönlich kann nach zwei Jahren sagen, dass mir die Schiedsrichterei nach wie vor Spaß macht und ich mich von Spiel zu Spiel immer sicherer fühle, da man sich in den Spielen immer weiterentwickelt. Es ist sehr wichtig für den Fußball, dass sich junge Schiedsrichter finden, die bereit sind, Spiele zu leiten. Wenn man Spaß am Fußball hat, man sich nicht aus der Ruhe bringen lässt, wenn Spieler, Trainer und auch die Eltern auf einen einwirken wollen, und wenn man sich ein kleines Taschengeld verdienen will, sollte man es sich überlegen, dem Fußball einen guten Dienst zu erweisen und Schiedsrichter zu werden. Außerdem hilft man seinem Heimatverein sehr, da jeder Verein ständig Schiedsrichter sucht, denn wenn der Verein nicht genügend Schiedsrichter stellen kann, muss er eine Strafe bezahlen.

Der Job hat auch persönliche Vorteile: Man kann sich ein kleines Taschengeld dazu verdienen, noch dazu berechtigt der Schiedsrichterausweis zu freiem Eintritt bei Vereinsspielen bis hin zur Bundesliga, was ich gerne nutze. Wenn man Interesse hat, Schiedsrichter zu werden, muss man sich einfach bei seinem Heimatverein melden. Dieser übernimmt dann die Anmeldung zu einem Neulingslehrgang und in der Regel auch die Kosten für den Lehrgang sowie die Ausrüstung.


Über das BOGY-Praktikum


»Ich habe mich dazu entschieden mein BOGY-Praktikum, ein einwöchiges Praktikum welches für alle 10. Klassen auf Gymnasien Pflicht ist, im Berufsfeld des Journalismus durchzuführen«, erklärt Luca Harter, der das HFG in Oberkirch besucht. Er finde es interessant, wie die Berichte für die Zeitung geschrieben werden. »Es macht mir viel Spaß Berichte über den Sport und speziell über Schiedsrichter bzw. über den Fußball zu schreiben«, so der 15-jährige Nesselrieder, über seine Erfahrung in der ARZ-Redaktion bzw. im Pressebüro Bierer.

Text: Luca Harter - Baden Online - https://www.bo.de/lokales/achern-oberkirch/der-weg-des-arz-praktikanten-zum-unparteiischen

Foto: Celine Harter