Hans-Furler-Gymnasium Oberkirch

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Ökologischer Fußabdruck - Fair Future

Artikel vom: 05.03.2012


Mit ihrem ökologischen Fußabdruck haben sich am Donnerstag 400 Schüler des Hans-Furler-Gymnasiums beschäftigt. Möglich gemacht hat das die Multivisionsshow von „Fair Future“ zum Thema Nachhaltigkeit.

„Wenn alle Menschen dieser Erde so leben würden wie wir hier in Europa, wären drei Planeten nötig“. Diese These stellte Moderator Holger Krohn auf, der im Hans-Furler-Gymnasium das Konzept des ökologischen Fußabdrucks erklärte. Die Menschen der westlichen Industrieländer beuteten die Erde zu Lasten der Bevölkerung in den Schwellen- und Entwicklungsländer aus. 25 Prozent der Weltbevölkerung nutzten 75 Prozent der Ressourcen. Diese Ungerechtigkeit verdeutlichte auch der darauf gezeigte Film. „Hunger ist kein Schicksal. Hunger wird verursacht“, war dabei eine Kernbotschaft.

Besonders der Bericht einer jungen chinesischen Näherin in einer Jeansfabrik beeindruckte die Schüler. Bei miserablen Arbeitsbedingungen und manchmal bis zu 20 Stunden Arbeit am Stück verdient die junge Chinesin nur einen Hungerlohn. Für einen Spotpreis gehen die Jeans dann in Europa über den Ladentisch.

Neben der Erklärung der globalen Zusammenhänge von industrialisierter Landwirtschaft, Klimawandel und Hunger lieferte der Film auch praktische Hinweise, wie der Einzelne seinen ökologischen Fußabdruck verringern kann. Er gab Tipps, wie Bio-Lebensmittel und fair trade-Produkte zu kaufen, weniger Auto und mehr Rad zu fahren sowie Energie zu sparen und erklärte auch, warum welche Maßnahmen sinnvoll seien.

In der anschließenden Diskussion zeigten sich die Gymnasiasten eher schüchtern. Holger Krohn musste die Beiträge den einzelnen Schülern fast aus der Nase ziehen. Dennoch ist der Umweltschützer vom Nutzen seiner Arbeit überzeugt. „Ich bin mir bewusst, dass hier keiner der Schüler aufsteht und verkündet, die Welt zu retten“, sagte Kohn, „aber Veränderungen brauchen Zeit und in den drei Jahren, in denen wir mit unserem Projekt durch die Schulen touren, erreichen wir bis zu einer Million junger Menschen. Und gerade die jungen Menschen sind relevant, denn sie gestalten die Zukunft“. Dass es auf den einzelnen ankommt, das machte auch der Schlusssatz des gezeigten Films deutlich: „Wie viele Menschen braucht man, um die Welt zu retten? Dich!“

Stichwort: Ökologischer Fußabdruck: Jedem Menschen bleiben zwei Hektar Der „ökologische Fußabdruck“ stellt die von den Menschen genutzten Ressourcen der Fläche gegenüber, die benötigt wird, um die Ressourcen bereitzustellen. Die Erde hat eine Oberfläche von 51 Milliarden Hektar, davon sind 13, 6 Milliarden Hektar als bioproduktive Fläche nutzbar. Legt man diese Fläche auf die 6, 8 Milliarden Menschen unserer Erde um, so bleibt für den einzelnen Menschen eine Fläche von etwa 2 Hektar übrig, die er für die Befriedigung seiner Bedürfnisse nutzen kann. Diese zwei Hektar stehen ihm zur Verfügung, um all das zu erwirtschaften, was er braucht, um sich zu ernähren, zu kleiden, um zu wohnen und um sich fortzubewegen, aber auch um den Müll zu entsorgen, den er verursacht und die Bäume anzupflanzen, die Sauerstoff produzieren und Kohlendioxid binden. Der geologische Fußabdruck nutzt als Rechnungsgröße die Einheit Geohektar. In den westlichen Industrieländern hinterlässt der durchschnittliche Mensch einen ökologischen Fußabdruck von 4, 2 Geohektar. Würden alle Menschen so leben, wie wir es in Europa tun, benötigten wir drei Planeten. Das Ziel muss also sein, den ökologischen Fußabdruck zu verringern.

(Text/Foto: Katharina Reich, ARZ)