Hans-Furler-Gymnasium Oberkirch

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GTB am HFG

Artikel vom: 02.12.2011


„Ähm, Frau Marzullo“, einige Fünftklässler stürmen ins Lernzentrum des Hans-Furler-Gymnasiums zum Schreibtisch der Hauptverantwortlichen für die Ganztagsbetreuung der Schule. „Wir haben draußen Fußball gespielt, und jetzt liegt der Ball auf der Baustelle! Aber da ist ein Zaun und - “. Stefanie Marzullo dreht sich zu den aufgeregten Schülern um. „Die Baustelle dürft ihr nicht betreten, aber fragt doch einfach mal einen der Arbeiter, ob sie euch den Ball geben können.“ Strahlende Gesichter. Die Welt ist für die Jungs aus der Unterstufe gerettet!

Auch Stefanie Marzullo lächelt. Die Arbeit mit den Schülern macht ihr viel Spaß. Schon früh hat sie damit begonnen, sich in der Kinder- und Jugendarbeit zu engagieren. Nach ihrer ungefähr 10-jährigen Tätigkeit bei der Sparkasse hat sie nun als Quereinsteigerin ihren Traumjob gefunden. Während ihrer Mittagspausen werden aktuell 351 Schüler der 5. bis 7. Klasse bei den Hausaufgaben und bei Freizeitbeschäftigungen von älteren Schülern, den Mentoren, betreut. Ab der 11. Klasse kann auch das Amt des Obermentoren ausgeübt werden, die Oberstufenschüler übernehmen an drei Stunden pro Woche Aufgaben in der Ganztagesbetreuung, dafür bekommen sie auch ein kleines Gehalt. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die Schüler in der GTB jeden Tag von 12 bis 16 Uhr bei Hausaufgaben und Freizeitbeschäftigungen zu beaufsichtigen. Auch einige Lehrer übernehmen nachmittags die Betreuungsstunden, um die 156 für die Ganztagsbetreuung gemeldeten Schüler zu beaufsichtigen. Dieses Angebot nehmen viele berufstätige Eltern wahr, da durch die Mensa auch das täglich warme Mittagessen garantiert wird.

In den Räumen des Lernzentrums finden die Schüler viele Spiele; Brettspiele, aber auch ein Tischfußballspiel und Bälle, Tischtennisschläger, Picknickdecken und viele andere Dinge, die sie in ihrer freien Zeit nutzen können. Auch lohnt es sich, in den Büchern der Unter- sowie der Oberstufenbibliothek zu schmökern und sie bei Bedarf auszuleihen, für Recherchen stehen Computer bereit. Die Mentoren beantworten Fragen und helfen bei den Hausaufgaben.

Doch auch dieses ausgefeilte Konzept hat einmal klein angefangen: Mit der Einführung des achtjährigen Gymnasiums im Schuljahr 2005/2006 übernahm die Schule selbst die Betreuung der Schüler am Nachmittag, bald war diese Aufgabe jedoch nicht mehr zu stemmen. Die Stadt Oberkirch hat darauf zum Schuljahr 2006/2007 einen Träger gesucht und - mit der Caritas - auch gefunden. Ab diesem Schuljahr war die Teilnahme am Betreuungsprogramm Pflicht für Schüler der 5. bis 7. Klasse während ihrer Mittagspausen.

Ähnlich wird es auch an anderen Schulen geregelt: An der Grund-, Haupt- und Werkrealschule in Achern wird diese Betreuung durch Beauftragte der Caritas schon seit 1998 durchgeführt. Dieser Bereich der sozialen Dienste, die die Caritas erbringt, stellt einen für sie neuen Aufgabenbereich dar. Die Stadt beauftragte die Caritas, mit ihr die neue Projektleiterin Nadine Ziegler. Von da an koordinierte sie unter anderem die Betreuungszeiten und Mentoren. In der Zwischenzeit ist viel passiert, seit 2009 ist Stefanie Marzullo die Hauptverantwortliche für die Ganztagesbetreuung am HFG. Seit diesem Schuljahr bekommt sie Unterstützung von Gabi Schilli, die mittlerweile schon im 5. Jahr in der Ganztagsbetreuung der Johann-Wölflin-Grundschule in Oberkirch tätig ist.

Jonas aus Klasse 5 spielt in seiner freien Zeit nach den Hausaufgaben am liebsten Diabolo. Die Ganztagesbetreuung besucht er jeden Tag, außer Freitag. Auch Theresa, ebenfalls aus der Unterstufe, gefällt es gut hier. „Die Mentoren sind manchmal etwas streng, aber das ist ok, sie kümmern sich um uns.“ Positive Resonanz kommt nicht nur aus den Reihen der Schüler; Marzullo bekomme viele Anrufe von Eltern, die sich für das gelungene und vor allem kostenlose Betreuungsprogramm bedanken. Die räumliche Erweiterung zu Beginn dieses Schuljahres hat wohl ihren Teil dazu beigetragen. Das Lernzentrum umfasst nun die Unter- und Oberstufenbibliothek, einen Computerraum und einen großen Raum speziell zum Erledigen der Hausaufgaben. Hier gibt es gesonderte Mentoren, die die Schüler beim Lernen unterstützen. Auch über einen ansprechend gestalteten Freizeitraum verfügt die GTB. Eine gemütliche Sitzecke mit bunten Decken lädt nach einem anstrengenden Schultag zum Entspannen ein. An den Wänden kleben Plakate, die Fenster sind mit bunten Kreisen beklebt. Das absolute Highlight stellt jedoch das Tischfußballspiel dar, welches auch schon mal von Lehrern benutzt wird. Marzullo lobt die gute Kommunikation zwischen der Schule und den von der Caritas Beauftragten in der GTB: „Die Zusammenarbeit funktioniert wirklich gut – und wenn es mal Probleme gibt, erfahren wir immer Unterstützung von Seiten der Lehrkräfte.“ (Text: Anja Kimmig; Foto: Stefanie Marzullo)