Hans-Furler-Gymnasium Oberkirch

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Vorerst kein G9

Artikel vom: 20.03.2012


Das Hans-Furler-Gymnasium kann im kommenden Schuljahr nur einen achtjährigen Zug anbieten. Das Kultusministerium hat das G 8-Plus-Modell aus dem Renchtal nicht zum Schulversuch zugelassen.

Die Absage an Stadt und Schule kam gestern: Das Hans-Furler-Gymnasium gehört nicht zu den erwählten 22 Versuchsschulen im Land, die schon ab September ein Alternativmodell zum achtjährigen Gymnasium (G 8) anbieten können. Vorerst das Aus für das G 8 plus, das den Schülern nach der siebten Klasse die Wahl zwischen einem schnelleren (G 8) und einem langsameren Weg zum Abitur (G 8 plus) ermöglichen sollte.

Schulleiter Peter Bechtold kommentierte gegenüber der ARZ: „Es ist eine Enttäuschung, dass viele Erwartungen bei Eltern und beim Schulträger nicht erfüllt wurden.“ Dass mit dem Gengenbacher Martha-Schanzenbach-Gymnasium ausgerechnet Bechtolds ehemalige Schule den Zuschlag in der Ortenau erhielt, war für den Schulleiter „kein direkter Trost“. Bechtold, der selbst am Gengenbacher Konzept mitgearbeitet hatte, gratuliert den ehemaligen Kollegen. Das G 8 plus hätte er dennoch lieber in Oberkirch gesehen.

Der Zuschlag für Gengenbach macht ihn verhalten optimistisch: „Das zeigt, dass wir auf der richtigen pädagogischen Linie liegen.“ Das Oberkircher Konzept, das ähnlich ist, aber auch eigene Konturen aufweist, war erst nach Bechtolds Amtsantritt im November 2011 erarbeitet worden.

Und daraus schöpft das HFG Hoffnung, bei der zweiten Runde zum Zuge zu kommen. Bewerben will man sich im Herbst erneut. Bechtold rechnet sich gute Chancen aus, zumal die Standorte Gengenbach für die südliche und Oberkirch für die nördliche Ortenau sich gut vereinbaren ließen.

Bechtold fordert nun das Land auf, nachzulegen und dort weitere Schulen für den Schulversuch zuzulassen, wo die Bedürfnisse für eine G8-Alternative groß sind: im ländlichen Raum. Das G 8 plus war in Oberkirch allerdings nur als „Ergänzung“ zum G 8 vorgesehen, das laut Bechtold gut funktioniert. Allerdings gebe es genügend Felder, „wo wir unsere Stärken noch optimieren können.“


OB enttäuscht


Auch OB Matthias Braun ist enttäuscht, dass das Hans-Furler-Gymnasium nicht den Zuschlag erhalten hat. Die Schüler hätten durch das G 8 plus mehr Wahlmöglichkeiten bekommen. „Es wäre ein guter Quereinstieg für Realschüler und Werkrealschüler gewesen.“ Braun hofft, dass Oberkirch nun in der nächsten Schulversuch-Runde berücksichtigt wird. Und ergänzt, ans Land gerichtet: „Das kann noch nicht das Ende sein.“

Text: Patric König, ARZ/Foto: Archiv HFG