Hans-Furler-Gymnasium Oberkirch

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Studienfahrt nach Berlin

Artikel vom: 04.06.2022


Die vergangene Woche wird der J2 noch sehr lange im Gedächtnis bleiben. Nachdem der vorherige Jahrgang seiner Studienfahrt durch Corona beraubt worden war, wurde, nicht zuletzt durch gemeinsames Engagement, die Fahrt nach Berlin ein voller Erfolg. Nach den schriftlichen Abiturprüfungen hatten sich sowohl Lehrer*innen als auch Schüler*innen auf eine gemeinsame Unternehmung und ein Highlight ihrer Zeit in der Oberstufe gefreut. Die Erwartungen an Studienfahrt und Hauptstadt wurden in keiner Weise enttäuscht. Am Sonntagmorgen ging es von Offenburg mit dem ICE nach Berlin. Nach sechs-stündiger Fahrt erreichten die Schüler*innen gemeinsam die Hauptstadt, wo sie bereits eine Fahrradtour erwartete - Sightseeing auf besondere und ganz nahbare Weise. Doch nicht nur die Fahrradtour wurde zum Highlight. Die J2 erhielt das Privileg, sich mit dem ehemaligen Bundespräsidenten Dr. Wolfgang Schäuble zu unterhalten, der sich Zeit für das Beantworten persönlicher sowie politischer Fragen nahm. Darüber hinaus durften alle Schüler*innen hinter die Kulissen der Regierung blicken und einer Bundestagssitzung beiwohnen. Dieser Einblick in die deutsche Politik stiftete Eindruck und erweckte beim ein oder anderen noch bislang unbekannte Begeisterung. Auch die Führung zum Thema Lobby-Control führte zu genauerem politischem Verständnis. Erwähnenswert ist des Weiteren die Führung durchs eindrucksvolle Olympia Stadion, die sogar einen Blick in die Umkleidekabinen berühmter Sportler*innen ermöglichte. Die Expertise der Guides schien beinahe unbegrenzt, sodass sowohl historische als auch sportliche Schwerpunkte gesetzt werden konnten. Als ehemals geteilte Stadt hat Berlin eine besonders interessante Geschichte. Der Besuch des Tränenpalasts zeigte Schüler*innen, wie Menschen die Grenze von West nach Ost überqueren konnten, was oftmals in tränenreichen Verabschiedungen endete. Die Berliner Mauer, die Familien und Freunde voneinander trennte, war eines der Highlights der Studienfahrt. Eine Führung an der Mauer entlang informierte die J2 über spannende Fluchtgeschichten und nicht selten tragische Todesfälle. Der Besuch des ehemaligen Stasi-Gefängnisses Hohenschönhausen schuf eine eher bedrückende Stimmung. Trotz Einblick in die U-Haft-Zellen blieb das Vergangene unvorstellbar. Die Grausamkeit, über die Zeitzeug*innen berichteten, versetzte viele in Schock. Zu Zeiten der DDR wurden in Hohenschönhausen zahlreiche Menschen psychisch und physisch gefoltert. Die Zeitzeug*innen leiden noch heute spürbar unter den schrecklichen Folgen. Doch auch Freizeit war Teil der Studienfahrt. Am Donnerstag wurde den Schüler*innen die Möglichkeit gegeben, die Museumsinsel und weitere Museen, wie beispielsweise das Spionage-Museum am Potsdamer Platz, selbständig zu erkunden. Auch die East-Side-Gallery war ein beliebtes Ziel, die mit ihren eindrucksvollen Mauer-Gemälden die Geschichte scheinbar zum Leben erweckte. Zum krönenden Abschluss besuchte die J2 gemeinsam das Theaterstück "Draußen vor der Tür" von Wolfgang Borchert, inszeniert vom Berliner Ensemble. Nach dem Theaterbesuch ließen viele den Abend an der Spree gemeinsam ausklingen. Das Berliner Nachtleben bot der J2 viele Möglichkeiten für gemeinsame Aktivitäten, sodass sie als Stufe einmal mehr zusammenwuchsen. Die Berliner Luft tat allen Schüler*innen gut. Müde und ausgelaugt, dennoch mit einem seligen Lächeln auf den Lippen, kehrte die J2 am Freitag wieder zurück. Die Berlinfahrt war ein voller Erfolg und gilt definitiv als Highlight der sich dem Ende neigenden Schulzeit der J2. Mit neuer Kraft und Teamgeist gilt es nun, mit den mündlichen Prüfungen die letzte Hürde vor dem Abitur zu meistern. Text: Luisa Bruder, J2 Fotos: Jule Hielscher, J2