Hans-Furler-Gymnasium Oberkirch

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Sport und Kultur

In Taizé

In Taizé

Der Neigungskurs Religion (Jahrgangsstufe 1) unter Leitung von Dr. Markus Aronica fuhr in der Zeit 11.-14. Juli 2019 nach Taizé, zu einer religiösen Gemeinschaft, die für durchschnittlich 2000 junge Menschen im Alter von 15–29 Jahren aus der gesamten Welt Platz bietet.

Schülerinnenbericht

„Dieser Aufenthalt war eine bereichernde Erfahrung, aus der wir sehr viel fürs Leben mitnehmen! Jeder von uns ist begeistert und das, obwohl es vorab den ein oder anderen Zweifel am Sinn der Exkursion gab. Wir trauern der guten Zeit hinterher, vermissen den Taizé-Flow und denken häufig an einzigartige Momente; die meisten sind sich sogar sicher: Wir kehren zurück!“ Die Gottesdienste in Taizé sind nicht mit den Gottesdiensten hier vergleichbar. In Taizé wird nämlich dreimal täglich in der Kirche auf dem Boden gesessen, überwiegend gesungen und nur kurz, dafür jedoch auf mehreren Sprachen aus der Bibel vorgelesen und vorgebetet. Durch die vielen Menschen und den schönen Gesang kommt eine spezielle Stimmung auf, die nur schwer zu beschreiben ist. Davon waren die Jugendlichen so fasziniert, dass kein Gottesdienst ohne Not ausgelassen wurde. „Insbesondere der Kerzengottesdienst am Samstagabend, in dem die Auferstehung Jesu Christi gefeiert wird, war berührend, da man sich gegenseitig das österliche Kerzenlicht anzündet.“ Einmal besuchte ein Teil der Gruppe zu nächtlicher Stunde nach dem Ende des Abendprogramms die Kirche (wer hätte das gedacht?) und erlebte ein ganz besonderes Highlight: Zusammen mit etwa fünfzig anderen singenden oder meditierenden Jugendlichen verbrachten sie noch über zwei Stunden im Kirchenraum, sie wurden dabei mit tiefen emotionalen und spirituellen Erfahrungen beschenkt. Tagsüber hatten sie zuvor Arbeitseinsätze, so etwa Spülen, Putzen und Aufräumen. „Anders als erwartet hat dies unglaublich viel Spaß gemacht und wir bekamen die Möglichkeit, Freundschaften mit Menschen aus der ganzen Welt zu knüpfen.“ Bei der Arbeit wurde auch gesungen und Tee getrunken. Ein franziskanischer Ordensmann legte spontan eine Tanzeinlage ein und trug damit zur lockeren und frohen Stimmung bei. Nachmittags gab es jeweils Bibelgespräche, bei denen man in Kleingruppen mit anderen Menschen aus aller Welt über biblische Texte und deren Bedeutung für das alltägliche Leben diskutierte.

Darüber hinaus nahmen wir an einem Gespräch zu Widersprüchen zwischen Religion und Wissenschaft teil. Einige sahen sich die Vorführung junger afrikanischer Menschen an, die ihren Kontinent mit Tänzen und Gesängen vorstellten, andere besichtigten in dieser Zeit die Ruinen der mittelalterlichen Klosteranlagen in Cluny, das einst über Tausende von Klöstern in ganz Europa herrschte und deren Kirche fast so groß war wie der heutige Petersdom in Rom. Nach den Abendgottesdiensten traf man sich abends am „Oyak“, einem Versammlungsplatz zum Kennenlernen anderer Leute und deren Kulturen. Dort kann man unter anderem ganz verschiedene Tänze und Tanzschritte erproben. Die Nächte verbrachten die Jugendlichen entweder in den eigenen Zelten oder in zur Verfügung gestellten Baracken. Zur schlichten Lebensweise in Taizé insgesamt schreiben sie: „Wir waren immer wieder beeindruckt von der Einfachheit der Speisen und der Organisation des Essens. In Taizé gibt es nämlich außer einem Löffel weder richtiges Besteck noch Tische, dafür aber Sitzmöglichkeiten, durch die man auf jeden Fall in Kontakt mit fremden Menschen kommt.“ Kein Wunder, dass auch die Hin- und Rückfahrt erfüllt war von Freude und guter Laune.

Text: Lorena u. Barbara, Jg. 1 / Foto: HFG

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