Hans-Furler-Gymnasium Oberkirch

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Sport und Kultur

Nathans Kinder

„Nathans Kinder“

Welche Religion ist die wahre? Gibt es überhaupt die eine wahre Religion? Dies waren die Leitfragen des Theaterstücks „Nathans Kinder“, das in der Oberkircher Erwin-Braun-Halle von der Theatergruppe Baal Novo für die achten Klassen des HFG aufgeführt wurde.

Das Theaterstück von Ulrich Hub ist eine Bearbeitung des Klassikers „Nathan der Weise“ von Lessing. Auf der Bühne sahen die Zuschauer zuerst nichts weiter als eine graue Mauer und ein paar Plastikstühle. Während des Stücks wurden aus dieser Mauer, deren Vorbild in Jerusalem steht, aber immer wieder Klappen geöffnet und etwa ein Kreuz oder ein Tisch herausgeklappt, sodass sie sehr vielseitig genutzt wurde. Das machte das Stück auch durch die zusätzlichen Licht- und Farbeffekte sehr anschaulich und sorgte für ein abwechslungsreiches Bühnenbild.

Die Schauspieler von Baal Novo mussten Emotionen jeglicher Art verkörpern, was ihnen anhand ihrer Mimik und Gestik gut gelungen ist. Im Stück geht es um den Kreuzritter Kurt (Benjamin Wendel), der der Tochter des Juden Nathan (Horst Kiss) das Leben rettet und sich anschließend unsterblich in sie verliebt. Allerdings denkt er, Recha (Yaroslava Gorobey) sei eine Jüdin und deshalb wird die Angelegenheit kompliziert, da jeder Vorurteile gegen die andere Religion hat, besonders als sich auch noch der rechthaberische Bischof (Guido Schumacher) und der geldgierige Sultan (Edzant Schoppmann) einmischen. Jeder kämpft um seinen Glauben und denkt, dass dieser der einzig wahre ist, doch am Schluss, nachdem Nathan die Geschichte über die drei Ringe erzählt, wird allen klar, dass es nicht die eine richtige Religion gibt und jeder das glauben sollte, was er für richtig hält. Deshalb sollte man nie über eine Person wegen ihrer Religionszugehörigkeit Urteile fällen. Da das Stück auch eine Liebesgeschichte enthält und die Schauspieler mit Witz und Ironie arbeiten, wird das ernste Thema etwas aufgelockert.

Nach der Aufführung kamen die Schauspieler und die Regisseurin Diana Zöller noch einmal auf die Bühne, um Fragen über sich und rund um das Stück zu beantworten. Dabei durfte der Theaterhund der Gruppe nicht fehlen. Interessant war, dass die Proben ungefähr zwei Monate gedauert haben oder dass Benjamin Wendel derzeit in mehr als fünf Stücken spielt. Außerdem erfuhren wir, dass die Schauspieler Berufsschauspieler sind und nach dem Abitur eine Schauspielschule besucht haben. Die sehr gute Inszenierung hinterließ bei den Schülern viele neue Eindrücke.

Text: Sophie G., Klasse 8a / Foto: Pfleger

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