Hans-Furler-Gymnasium Oberkirch

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Sport und Kultur

Schöne Schwarzmalerei

„Schöne Schwarzmalerei“

Kunst-LF J1 bei Haleh Zahedi in der Städtischen Galerie Oberkirch

Vor den Pfingsferien besuchte das Leistungsfach Bildende Kunst der Jahrgangsstufe 1 die vom langjährigen HFG-Kunstkollegen und bekannten Oberkircher Künstler Rainer Braxmaier kuratierte Ausstellung von Haleh Zahedi, „Mise en plis“ (Wasserwelle). Diese war als Teil der Ausstellungreihe „Eins Plus“ in der Städtischen Galerie Oberkirch im Alten Rathaus zu sehen. Leider konnte der Kurator nicht wie geplant anwesend sein, um die Gruppe durch die Ausstellung zu führen. Dies übernahm freundlicherweise Ulrich Reich, der Leiter der Städtischen Galerie Oberkirch.

Die Elftklässler tauchten begeistert in die obskuren und surrealen Welten der Künstlerin ein: Was sich dem Auge auf den ersten Blick als ein einfach zu erfassendes, dunkles, ganz in Kohle gezeichnetes Motiv auf blitzhellem Papiergrund darstellte, brachte beim näheren und längeren Betrachten Abgründe an sich tummelnden Gestalten und Wesen zum Vorschein. Die Schüler konnten immer wieder neue Entdeckungen in Zahedis Kohlezeichnungen und Radierungen machen, immer neue Welten taten sich auf und Assoziationen entstanden, so dass sie sich fragten, „was geht in diesem Kopf vor, dass man solch verrückte Gestalten und Welten erfinden kann“ Eine Traum-Reise ins Unterbewusste – ebenso in unser eigenes wie in jenes der Künstlerin, auf die man sich einlassen musste.

Die aus Teheran stammende Künstlerin Haleh Zahedi lebt seit 2008 in Straßburg und arbeitet dort an der Universität als Dozentin für Bildende Kunst. Ihr Atelier hat sie in der „Zone d’Art“; einer Ateliergemeinschaft im Straßburger Hafengebiet, nahe der deutschen Grenze. Mit Künstlern dieser Ateliergemeinschaft wie Didier Guth, Sylvie Villaume oder Germain Roesz verbindet die Oberkircher Künstler um unsere beiden ehemaligen HFG Kunstlehrer Rainer Braxmaier und Gabi Streile ein schon sehr lange währendes, inniges Verhältnis, das sich in grenzüberschreitenden Kunstprojekten äußert. So erfuhren die Schüler, dass Zahedi und Braxmaier auch schon bei dem Projekt „Brüderlichkeit- Fraternité“ ein gemeinsames Gemälde gestalteten, „Das Narrenschiff“, das derzeit auf dem Oberkircher Marktplatz steht. Bei diesem Projekt des deutsch-französischen Künstlerkollektivs „Plakat Wand Kunst“ haben Tandems aus je einem deutschen und einem französischen Künstler/einer Künstlerin gemeinsam ein großformatiges Bild gestaltet. Diese Tafeln wurden 2018 vor dem Europäischen Zentrum des deportierten Widerstandskämpfers beim ehemaligen Konzentrationslager Natzweiler-Struthof ausgestellt. Das berührte die Schüler umso mehr, da sich einige von ihnen dieses Jahr im Rahmen ihres Seminarkurses mit unterschiedlichen Themen zu diesem Ort des Schreckens der Nazidiktatur befasst haben.

Beim eigenen künstlerischen Schaffen im Kunstunterricht am nächsten Tag wurde versucht, Zahedis Kohlezeichentechnik nachzuahmen. Dabei wurde allen klar, wie schwierig es ist, mit diesem „schmierigen“ Material Kohle und einem Radiergummi so extrem feine und präzise Hell-Dunkel-Abstufungen zu kreieren.

Text: Due / Fotos: Due und Archiv HFG

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