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HFG Oberkirch (Druckversion)

Ereignisse

HFG verabschiedet Kollegen

HFG verabschiedete Kolleginnen und Kollegen

Verdiente Pädagogen und junge Kolleginnen wurden bei der Abschlussfeier des Oberkircher Gymnasiums verabschiedet.

Viele Jahren zählten sie zum festen Bestand des Kollegiums, nun nahmen sie Abschied: Bernd Schröder, Heinz G. Huber und Waldemar Schweinfurth wurden am Ende des Schuljahrs in den wohlverdienten Ruhestand versetzt.

Der in Eppingen gebürtige evangelische Theologe Waldemar Schweinfurth kam, nachdem er als Gemeindepfarrer in Niedereschach gearbeitet und sich besonders für die Jugendarbeit eingesetzt hatte, als Religionslehrer in die Ortenau. Seit 29 Jahren arbeitete Pfarrer Schweinfurth sowohl am Hans-Furler-Gymnasium als auch am Gymnasium Achern, wo er bei den Kollegien und den Schülern als jemand gilt, dem es stets um den Menschen in seiner Ganzheit geht. Wichtig war für ihn das gründliche Erarbeiten, die Vertiefung und Auseinandersetzung mit Inhalten, nicht eine oberflächliche Wissensflut. Er verstand sich stets als religiöser Begleiter und offener Gesprächspartner. Neben seiner unterrichtlichen Tätigkeit lagen ihm die Seminarkurse, die die Schüler in besonderer Weise auf das eigenständige Studium an Universitäten vorbereiten, und die Gestaltung der Abitur-Gottesdienste besonders am Herzen.

Bernd Schröder kommt aus Wattenscheid. In seinem Studium der Germanistik und Politologie in Marburg an der Lahn setzte er sich in den 1970er Jahren für die Studienreform ein, die unter anderem forderte, dass Lehramtsstudenten Einblicke in die Schulen erhalten und nicht fern der Berufswirklichkeit in Büchern und Theorien versinken. Als Lehrer arbeitete er in Berlin-Kreuzberg, dann in Dortmund und gründete schließlich gemeinsam mit sechs weiteren Kollegen die Heinrich-Böll-Gesamtschule in Dortmund. Aus privaten Gründen wechselte er in die Ortenau und fand hier für Jahrzehnte seinen Arbeitsplatz am HFG. Er unterrichtete als Oberstudienrat neben Deutsch und Gemeinschaftskunde auch Geschichte, Erdkunde und Ethik, war über viele Jahre Fachbetreuer der Fächer Deutsch und Ethik. Bernd Schröder legte in seiner Tätigkeit stets Wert auf eine fundierte Wissensvermittlung, aber auch immer auf das pädagogische Ziel, junge Menschen bei ihrer Reifung zur Persönlichkeit zu unterstützen. Seinen Kollegen bleibt er als engagierter und stets hilfsbereiter Kollege in guter Erinnerung.

Dem Kollegium „Adieu“ sagte auch der angesehene Regional- und Lokalhistoriker Heinz G. Huber aus Nußbach. Auf der Grundlage einer breiten humanistischen Grundbildung hat sich Huber ein beeindruckend tiefes und reflektiertes historisches und literarisches Wissen angeeignet, am welchem er Schüler, aber auch Kollegen stets gerne teilhaben ließ. Huber hätte nach seinem Studium die Möglichkeit zu einem Promotionsstipendium am Freiburger Walter-Eucken-Institut gehabt. Er lehnte jedoch ab, weil ihm die Pflege seiner kriegsversehrten Mutter wichtiger war als die große universitäre Karriere. Die Vermittlung eines grundlegenden Weltverständnisses und gesellschaftlichen Bewusstseins lagen ihm am Herzen. Er wollte die Kinder für Geschichte und Literatur begeistern, im Unterricht, in Seminarkursen, Projekten und Exkursionen. Und das gelang ihm, bedenkt man, dass er mehrere Schülerinnen und Schüler betreute, die schon in ihrer Zeit am HFG Ergebnisse lokalgeschichtlicher Forschung in wissenschaftlichen Journalen publizieren konnten. Huber machte darüber hinaus seine Schule und dessen Namenspatron zum Gegenstand der eigenen historischen Forschung. Zusammen mit einem Kollegen legte er 2004 und 2005 je eine wissenschaftliche Studie über das Leben Prof. Dr. Hans Furlers sowie über die Entwicklung des Höheren Schulwesens in Oberkirch vor.

Nur wenige gymnasiale Lehrkräfte sind angesichts der stark gewachsenen Herausforderungen ihres Berufs heute noch in der Lage, neben einem Volldeputat wissenschaftlich zu forschen und zu publizieren. Oberstudienrat Heinz G. Huber gelang dies bis zum Schluss seiner Karriere. Und seine Forschungen bereicherten stets den Unterricht und dienten vielen Schülerinnen und Schüler als Fundgrube für Referate und Präsentationen im Rahmen des Abiturs. Mit den Worten "man muss viele Emotionen verkraften am letzten Schultag" verabschiedete er sich von seinen Kollegen in die Zeit ohne Unterricht, die er für weitere und nun noch intensivere lokal- und regionalgeschichtliche Forschungen nutzen möchte.

Nach vier Jahren am HFG wechselt Studienrätin Nina Kaiser-Eppel an ein wohnortnäheres Gymnasium. Kaiser-Eppel, Studienrätin für Mathematik und Gemeinschaftskunde, war bei der Schulgemeinschaft bekannt und beliebt für ihr besonders großes pädagogisches Engagement. Jeder einzelne Schüler liegt ihr am Herzen. Mit ihr geht auch Studiendirektorin Heike Joost. Mit Ruhe und eine klaren Zielorientiertung setzte sie sich für die Schule, insbesondere für die Unterstufe ein. Sie wird in Zukunft das Schulleitungsteam am Gymnasium Hausach verstärken.

Auf Wiedersehen sagte ebenfalls Ulrich Langner, sein einjähriger Lehrauftrag für katholische Religion ging zu Ende.

Verabschiedet wurden ebenso auch mehrere Referendare: Judith van Es, Ines Kunstmann, Ann-Katrin Oschwald, Jan Reindl und Thomas Plagemann. Natalie Dierle, Referendarin für Mathematik und Physik, bleibt der Schule erhalten und setzt in Oberkirch ihre Karriere als Studienrätin fort.

Direktor Peter Bechtold wünschte zum Schluss der Verabschiedung allen scheidenden Kollegen viel Glück und Zufriedenheit auf ihrem weiteren Berufs- bzw. Lebensweg.

Text: Bettina Hodapp/Dr. Volker Wacker - Foto: Dübbers.

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